Interview mit der Engelszungen Sprecheragentur_

1. Juli 2005          Interview          Hinweis

SynchroWorld.de
Frau Eiber, Frau Götz, bitte stellen Sie sich zu Beginn des Interviews unseren interessierten Lesern erst einmal kurz vor. Sie haben ja – im Unterschied zu den von Ihnen vertretenen Sprechern – nicht den Vorteil, dass sie so ziemlich allen Synchronfans da draußen ein Begriff sind…

Susanne Eiber
Meine Passion sind interessante Stimmen und die dazugehörigen Menschen, also die Schauspieler. Ich bin die, die mit geschlossenen Augen im Kino sitzt – auf der Suche nach neuen Stimmen oder fasziniert, weil ich eine mir bekannte Stimme aufgrund ihrer Wandlungsfähigkeit nicht gleich erkannt habe.

Alexandra Götz
Mit meinen 24 Jahren bin ich noch sehr neu in der Branche. Wenn andere in der Werbepause Chips holen, sitze ich gebannt vor dem Fernseher und warte unsere Sprecher zu hören.

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Die Engelszungen Sprecheragentur besteht bereits seit einigen Jahren und hat sich mittlerweile auf dem deutschen Markt etabliert. Waren Sie beide vor der Gründung auch schon in der Branche tätig?

Susanne Eiber
Das ist nicht ganz richtig. Die Engelszungen gibt es erst seit 2003. Ich bin jedoch inzwischen seit 13 Jahren in der Branche tätig. Vor der Gründung der Engelszungen leitete ich acht Jahre ein Tonstudio in München. Hatte also auch damals schon viel Kontakt zu Schauspielern und Sprechern.

Alexandra Götz
Ich war vor der Agenturzeit 2 ½ Jahre in einem Münchener Tonstudio als Disponentin tätig.

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Möchten Sie beide uns vielleicht verraten, um welches Studio es sich jeweils handelte?

Susanne Eiber
Um die Westpark Studios.

Alexandra Götz
Ich habe im Studio 507 gearbeitet.

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Geben Sie uns doch einen Überblick ob der Projekte, für die Sie damals verantwortlich zeichneten.

Susanne Eiber
Wir produzierten und konzeptionierten primär Funk–, TV- und Kino-Spots, sowie Kommentare, Hörbücher, komponierten Filmmusik oder waren in der Filmnachbearbeitung tätig. Das ist natürlich lange her… Einen Besetzungs-Vorschlag höre ich allerdings immer noch. Er spricht unter anderem die Programm-Trailer für einen in München ansässigen Fernsehsender und neu für eine Casting-Show auf gleichem Sender.

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Wollen Sie uns vielleicht ein paar Referenzproduktionen nennen?

Susanne Eiber
Meine Erinnerung bezieht sich da weniger auf die Projekte als auf die Sprecher, mit denen ich zusammen arbeiten durfte. Unvergessen bleibt für mich eine Werbekampagne, gesprochen von Hans Paetsch, damals schon weit über 80 Jahre. Oder die Zusammenarbeit für ein Eigenprojekt mit Wolf Martienzen und natürlich auch G.G. Hoffmann…

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Frau Götz, was hat Sie schlussendlich motiviert, die Disposition bei Studio 507 niederzulegen und zu den Engelszungen zu wechseln?

Alexandra Götz
Nachdem ich Susanne Eiber kennen lernte und sie mir von Ihrer super Idee erzählte, war für mich schnell klar, dass ich mich ihr anschließe. Für mich entscheidend war der Aspekt somit noch mehr im Dienste der Sprecher zu stehen.

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Wie kam es zu dem – zugegeben recht ungewöhnlichen – Agenturnamen?

Susanne Eiber
Der Name entstand auf den Dächern einer Schwabinger Wohnung bereits im Jahr 2001. Aber die Nähe zum Himmel gab nicht den Ausschlag für die Namensgebung. Der Gedanke war, dass die Sprecher, mit denen wir zusammenarbeiten, mit Engelszungen sprechen, also engelsgleiche Stimmen haben. Daher ist der Name eigentlich nicht so ungewöhnlich…

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Frau Eiber, gab es einen Grund, weshalb Sie sich insbesondere auf die Vermittlung von Synchronsprechern festgelegt haben? Eine reine Sprecheragentur ist hierzulande doch ziemlich selten…

Susanne Eiber
Das stimmt. Die meisten Menschen können sich unter einer Sprecheragentur nichts vorstellen. Mein Metier ist die Sprache und die Stimme. Wie schon erwähnt, beschäftige ich mich schon sehr lange damit. Nun kenne ich die „kleinen Schwächen“ der Schauspieler was Akquise, Administration und Preishandling betrifft und so lag es für mich nahe eine Sprecheragentur zu gründen. Aber wer weiß, was sonst noch so kommt…

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…vielleicht eine Agentur für Schauspieler, oder gar die Umwandlung in ein Management?

Susanne Eiber
Nein, es geht wohl eher in Richtung Musik…

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Sie beide sorgen tagtäglich für die berufliche Auslastung solch prominenter Stimmen wie Anke Kortemeier, Marcus Off, Shandra Schadt, Osman Ragheb, Claudia Lössl, Gudo Hoegel, Katrin Ackermann, Jakob Riedl und Dagmar Dempe. Einige davon durften wir unseren Lesern ja bereits in ausführlichen Interviews vorstellen.

Geben Sie uns doch bitte Einblick in einen typischen Arbeitstag. Wie sieht das ganz normale Chaos aus, dem Sie sich tagtäglich stellen müssen?

Susanne Eiber
Telefonieren, viel telefonieren. Gagen verhandeln, Castings zusammenstellen, ein Herz und Ohr für unsere lieben Sprecher haben, kleiner Plausch mit den Kunden, besetzen, terminieren, optieren, buchen, stornieren, aber Chaos entsteht nicht… – Dank Alex Götz!

Alexandra Götz
Sprecherbewerbungen bearbeiten, Termine für unsere Sprecher annehmen und mit den Studios abklären, sowie Gagenverhandlungen führen. Castings erstellen, Rechnungen schreiben, sowie lästige Mahnungen an unsere Kunden verschicken.

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Wie genau hat man sich die Vermittlung Ihrer Klienten vorzustellen? Bekommen Sie Anfragen von den Studios und Verleihen, oder gehen Sie durchaus auch mal persönlich auf die jeweiligen Studios, Verleihe, etc. zu und empfehlen Ihre Sprecher für bestimmt Rollen?

Susanne Eiber
Beides. Wir betreiben intensive Akquise in Form von Mailings – knüpfen dadurch Kontakte, bringen uns immer wieder in Erinnerung. Alle zwei Monate erscheint unser Newsletter per E-Mail, der auf sehr gute Resonanz stößt!

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Nach welcher Formel berechnen sich die Gagen Ihrer Sprecher?

Susanne Eiber
Die Gagen sind von Sprecher zu Sprecher, sowie von Stadt zu Stadt unterschiedlich. In München liegen die Grund- bzw. Kommensgagen zwischen 50,00 und 75,00 Euro. Die Take-Gagen zwischen 3,50 und 4,50 Euro. Ein Take kann nur ein Wort sein, es kann aber auch ein 5-zeiliger Satz sein.

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Bieten die Engelszungen auf Wunsch spezielle Besetzungsberatungen für Studios und Verleihe an? Wenn ja, wie hat man sich diese Tätigkeit vorzustellen?

Susanne Eiber
Immer gerne! Dieser kreativen Aufgabe stellen wir uns besonders gerne. Immer mehr Studios gehen diesen Weg. Nachdem wir die Textmanuskripte bekommen haben, erstellen wir Castings mit den Sprechern, die wir für passend erachten. Entweder bucht das Tonstudio dann die Sprecher selbst oder wir übernehmen auch diese Aufgabe.

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Das heißt also, Sie schlagen den Studios eine Ihrer Ansicht nach optimale Besetzung vor. Kann man da überhaupt „neutral“ bleiben? Schließlich sind Sie ja auch ständig auf der Suche nach neuen Rollen für Ihre eigenen Sprecher…

Susanne Eiber
Natürlich versuchen wir Agentur treu zu besetzen. Andererseits sind wir zu sehr Profi und würden Rollen nie „falsch“ besetzen. Wir denken da eher langfristig, wir wollen zufriedene Kunden und zufriedene Sprecher. Unsere Sprecher wollen einen guten Job machen und das geht nur wenn sie optimal besetzt werden.

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Könnten Sie uns spontan ein paar Projekte nennen, bei denen die Engelszungen im Großen und Ganzen für die Besetzung verantwortlich zeichnen?

Susanne Eiber
Besonders viel Spaß hat uns die Besetzung als auch die Sprachregie für die BUGA („Bundesgartenschau“, Anm. d. Red.) gemacht. Im Zellgarten „Gartengeflüster“ konnte man sprechenden Pflanzen lauschen. Die Texte waren ausgesprochen originell und so machte es doppelt Spaß! Wir besetzen auch für einen Verlag, der Lehr-Hörbücher herstellt. Ansonsten arbeiten wir inkognito für einige Studios.

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Darf man fragen, weshalb Sie inkognito arbeiten?

Susanne Eiber
Die Tonstudios geben die Anfragen ihrer Kunden an uns weiter. Der Kunde weiß davon nichts. Das heißt nur, dass wir offiziell nicht in Erscheinung treten.

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Wie Sie sich sicherlich vorstellen können, erreichen uns des öfteren Anfragen, auf welchem Weg man sich denn bei einer Agentur bewerben kann, bzw. unter welchem Voraussetzungen man denn dort angenommen wird. Hiermit geben wir diese Frage an Sie weiter:

Was ist alles von Nöten, um bei Ihnen oder allgemein bei einer Schauspiel- bzw. Sprecheragentur aufgenommen zu werden?

Alexandra Götz
Man muss Profi-Sprecher sein, am besten mit Schauspiel- und Sprachausbildung. Eine gute Stimme alleine reicht nicht aus. Synchronerfahrung ist uns besonders wichtig!
Oder… bei den Männern: Gutes Aussehen, mindestens 185cm, breite Schultern, blaue Augen, schickes Auto und eine Villa im Grünen. (lacht)

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Das bedeutet also, Neueinsteiger und junge Talente haben bei Ihnen keine Chance?! Wie sieht es bei den Engelszungen mit Talentförderung aus?

Alexandra Götz
Natürlich sind wir auf der Suche nach jungen Talenten. Sicher gibt es Naturtalente, auch ohne Ausbildung. Das ist aber eher die Ausnahme. Daher ist eine Sprachausbildung fast nicht umgänglich. Zumindest sollte man schon einige Erfahrung im Synchron gesammelt haben. Tonstudios buchen hauptsächlich nur absolute Profis für ihre Produktionen.

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Und wie hat man sich das bei den professionellen Sprechern vorzustellen? Kommen diese auf Sie zu und fragen an, ob sie zu Ihnen „umsatteln“ können, oder ist es vielleicht auch schon vorgekommen, dass Sie versuchen haben, eine bestimmt Stimmen von der Konkurrenz abzuwerben?

Susanne Eiber
Bisher haben wir noch niemanden abgeworben. Es ist ganz unterschiedlich… auf einige Sprecher sind wir zugegangen, andere wiederum kamen auf uns zu.

Alexandra Götz
Da es bisher noch nicht so viele Sprecheragenturen gibt, ist die Konkurrenz eher verschwindend klein.

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Was meinen Sie, welche Stimme würde sich noch gut in den erlauchten Kreis der Engelszungen Sprecher einreihen? Wer weiß, vielleicht ließt derjenige ja mit…

Susanne Eiber
Wir freuen uns gerade über Zuwachs: Manuel Straube und Hubertus „Hubsi“ von Lerchenfeld sind neu bei den Engelszungen. Es gibt da natürlich die eine oder andere Stimme. Einen Namen habe ich gerade nicht im Kopf, es sollte vielleicht eine männliche Stimme der älteren Garde sein.

Alexandra Götz
Einige von denen wissen schon Bescheid. Wichtig ist nur, dass die Stimmen untereinander nicht zu ähnlich sind und dass man zusammen passt.

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Bei der Auswahl Ihrer Sprecher fällt auf, dass die meisten im schönen München und Umgebung wohnhaft sind. Und mit Manuel Straube und Hubertus von Lerchenfeld haben sich – wie eben erwähnt – erst kürzlich wieder zwei typische Münchener Stimmen bei den Engelszungen eingefunden. Absicht oder Zufall?

Susanne Eiber
Weder Absicht noch Zufall. Hat sich eher so ergeben. Im schönen, aber sehr beschaulichen München bleibt man leicht in Kontakt. Die meisten Sprecher kennen wir von früheren Zeiten noch gut. Wir freuen uns aber ebenso über Sprecher aus den nördlicheren Regionen. (lacht)

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Nun haben sich ja im Laufe der Jahre viele hochkarätige Stimmen in den Kreis der Engelszungen-Sprecher eingereiht. Wie sehr schmerzt es dann, wenn ein Sprecher oder eine Sprecherin die Agentur wechselt. Als noch recht aktuelles Beispiel sei an dieser Stelle Claus Brockmeyer genannt, der Ihre Agentur ja leider gegen Ende 2005 verlassen hat…

Susanne Eiber
Claus ist ein toller Sprecher, mit einer außergewöhnlichen Stimme. Nun haben wir eine kleine aber feine Truppe an Sprechern in unserer Agentur. Diese haben wir nicht willkürlich zusammengestellt und werden dies auch in Zukunft nicht tun. Eine außergewöhnliche Stimme und Sprache ist natürlich der Hauptgrund bei der Auswahl gewesen. Allerdings ist es uns sehr wichtig, dass man auch so gut zusammen passt. Manchmal passt man auf menschlicher Basis eben nicht mehr zusammen und dann sollte man sich trennen. Dies haben wir im Fall von Claus Brockmeyer getan.

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Das heißt, Sie, die Engelszungen Sprecheragentur, haben sich von ihm getrennt? Also war es keine reine Entscheidung von Claus Brockmeyer?

Susanne Eiber
Der Input kam von uns.

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Wie Sie sicherlich wissen, sucht SynchroWorld.de aktuell die beliebteste Synchronstimme Deutschlands, den „SynchroStar“ 2006. Haben Sie eigentlich einen Favoriten? Ganz egal, ob einer Ihrer Klienten oder ein Sprecher der Konkurrenz. Wer ist Ihr persönlicher „SynchroStar“?

Susanne Eiber
Das ist sehr, sehr schwer… Trotzdem würde ich mich für Claudia Lössl entscheiden. Sie hat die besondere Gabe eins mit Ihren Rollen zu werden, sich in ihre Darsteller ganz und gar einzufühlen. Sie ist 100% authentisch, egal wen sie spricht. Ganz abgesehen von ihrer Stimme natürlich.

Alexandra Götz
Kann man nicht sagen, es gibt viele Sprecher, die auf ihre Art einzigartig sind. Wenn ich mich jedoch entscheiden müsste, dann würde die Wahl auf Shandra Schadt fallen.

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Und wenn Sie sich auf eine Stimme der Konkurrenz festlegen müssten?

Susanne Eiber
Ob sie bei einem Mitbewerber unter Vertrag sind, weiß ich nicht, meine Wahl würde für das Jahr 2005 auf Frank Glaubrecht fallen. Hätten Sie mich letztes Jahr gefragt, so hätte ich Achim Höppner geantwortet. Ich war ein großer Fan von Klaus Kindler. Für mich war er einer der ganz Großen. Achim Höppner ist für mich mehr als ein ehrenwerter Nachfolger als Synchronstimme von Clint Eastwood.

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Nun zu einer Frage, die auch hier bei uns immer wieder höchst emotional diskutiert wird, und zu der wir haufenweise Lesermails bekamen und immer noch bekommen:

Jeder Hollywood-Star hat bekanntlich seine deutsche Feststimme. Im Falle der immer wieder brillant agierenden Jessica Alba ist es natürlich Ihre Sprecherin Shandra Schadt. In letzter Zeit war sie allerdings nicht in jedem Film – gerade mal ein einem von dreien – ihre deutsche Stimme. Muss man als Agentur nicht mehr tun, und den Studios oder Verleihen unmissverständlich klar machen, dass sich die Fans in Deutschland, Österreich und der Schweiz – spätestens nach „Dark Angel“, „Honey“, und „Sin City“ – an Shandra Schadt gewöhnt haben? Ein ständiger Wechsel wirkt unserer Meinung nach alles andere als professionell, und wir wollen doch schließlich alle, dass sich die Qualität deutscher Synchronisationen immer weiter verbessert…

Susanne Eiber
Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Generell ist man gegen diese Entscheidungen machtlos. Selbstverständlich wird darauf geachtet, wer den zu besetzenden Schauspieler in den vergangenen Filmen synchronisierte. Sie als genauer Beobachter werden festgestellt haben, dass viele der bekannten Hollywood-Größen jeweils eine feste Synchron-Stimme in München, sowie in Berlin haben. Leider spielt das Geld bei der Auswahl häufig eine große Rolle und so leistet man es sich nicht immer den Sprecher einzufliegen.
Positiv gesehen kann es somit aber auch zu sehr angenehmen Veränderungen führen, wie zum Beispiel bei George Clooney, mit Martin Umbach, wie ich finde…

Alexandra Götz
Dies ist jedoch mehr ein Problem bei Frauen als bei Männern. Frauenstimmen sind leichter austauschbar und ich denke einem ungeschulten Ohr fällt das vielleicht gar nicht mal auf. Oft hängt es auch mit den Sympathien der Aufnahmeleiter zusammen, leider haben wir da keinen großen Einfluss.

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Nun ja, es ist aber dennoch sehr ungewöhnlich, dass auf Jessica Alba innerhalb kurzer Zeit drei verschiedene Sprecherinnen besetzt wurden. Wollen wir hoffen, dass dieser unsägliche „Trend“ nicht anhält…

Susanne Eiber
Das hoffen wir auch. Sehr. Natürlich ist bei Umbesetzungen nicht immer nur „böser Wille“ dabei. Es kommt auch vor, dass ein Sprecher krank wird, in Urlaub ist oder einfach schon ausgebucht ist.

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Nochmal zu Detlef Bierstedt:
Was gefällt Ihnen denn an „seinem“ George Clooney nicht?

Susanne Eiber
Ich habe generell nichts gegen Detlef Bierstedt. Allerdings in „Projekt: Peacemaker“ hat er mir nicht sehr gefallen – lief erst kürzlich wieder im Fernsehen – Martin Umbach wiederum in „Ocean´s Eleven“ ausgesprochen gut.

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Letztes Jahr hat Ihre Agentur, zusammen mit einem Münchener Studio, den Stadtplaner „Ahhh… Passau“ produziert. Sind solche Projekte auch in Zukunft geplant? Quasi als zweites Standbein neben der eigentlichen Agenturarbeit?

Susanne Eiber
So etwas „aus der Reihe“ macht natürlich sehr viel Spaß. Geplant ist derzeit nichts Neues, wir sind jedoch immer offen für alles was kommt.

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Ihr Sprecher Jakob Riedl hat dem Vernehmen nach in den letzten Monaten intensiv an seinem neuen Hörspiel „Job unter Palmen“ (ehemals „Maledivenbahn“, Anm. d. Red.) gearbeitet. Wie kam es eigentlich zur Besetzung? Sind ja fast ausnahmslos Sprecher aus Ihrer Agentur dabei…

Alexandra Götz
Wir haben für dieses Projekt lediglich die Disposition übernommen.
Warum Jakob Riedl hauptsächlich Sprecher aus der Agentur besetzt hat, kann ich Ihnen leider nicht genau sagen. Die Sprecher in unserer Agentur verstehen sich untereinander sehr gut, gehen sehr kollegial miteinander um, vielleicht hat dies eine Rolle gespielt. Das Hörspiel ist noch nicht erhältlich, Herr Riedl ist momentan verstärkt auf der Suche nach einem Verleger. Falls das jemand liest, der Interesse hat, können wir gerne den Kontakt herstellen.

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Interessieren Sie beide sich auch privat für das Thema „Synchronisation“, oder sind Sie heilfroh, wenn Sie sich in Ihrer Freizeit auch mal etwas anderem widmen können?

Susanne Eiber
Kennen Sie die Geschichte des Zahnarztes der einmal Urlaub von seinem ihn voll in Anspruch nehmenden Beruf machen möchte und sich dann im Museum nur Zähne der Ur-Tiere ansieht? Genauso geht es mir.

Alexandra Götz
Nein, man schaut sich die Filme sogar viel intensiver an. Es ist viel interessanter, da man weiß wer hinter den Stimmen steckt.

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Wo sehen Sie sich bzw. Ihre Agentur in den nächsten Jahren?

Susanne Eiber
Wir gehen in kleinen Schritten. Das alte Jahr hat sehr viel versprechend aufgehört und ich glaube, wer seinen Job liebt ist auch erfolgreich.

Alexandra Götz
Wir freuen uns darauf stetig zu wachsen und unseren Sprechern den best möglichen Service zu bieten!

SynchroWorld.de
Was unterscheidet die Engelszungen Sprecheragentur von anderen deutschen Agenturen?

Susanne Eiber
Das ist eine Frage, die man selbst nicht beantworten kann. Das müssen andere sagen. Deshalb gebe ich die Frage an einen Kunden, Inhaber eines Münchner Tonstudios, weiter… Prompte Original-Antwort: „Ihr seid einfach besser.“

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Gibt es etwas, das Sie unseren Lesern da draußen mitteilen möchten?

Susanne Eiber
Ich bin immer wieder positiv überrascht, welch großes Interesse an den deutschen Synchronsprechern besteht. Ich hoffe, dass die Tendenz weiter steigend ist. Sprecher stehen nicht, wie die Schauspieler im Rampenlicht, erfahren keinen Applaus und erhalten keine direkte Resonanz vom Publikum. Die große Fangemeinde im Internet ist so etwas wie der Applaus für den Sprecher.

SynchroWorld.de
Ein sehr schöner Satz, mit dem wir das Interview gerne ausklingen lassen möchten. Wir bedanken uns, dass wir unseren Lesern die Engelszungen Sprecheragentur näher vorstellen durften und wünschen Ihnen, Frau Eiber, und natürlich auch Ihnen, Frau Götz, weiterhin viel Erfolg! Vielen herzlichen Dank, dass Sie beide sich die Zeit für dieses Interview genommen haben!

Susanne Eiber & Alexandra Götz
Es hat uns sehr viel Spaß gemacht. Vielen Dank!

Das Interview mit den Engelszungen führte ich im Jahr 2006. Veröffentlicht wurde es auf SynchroWorld.de, einem mittlerweile eingestellten Onlinemagazin für Synchronschaffende.

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