Diese Tricks helfen gegen vibrierende PC-Gehäuselüfter_

27. Juni 2022          Gaming  •  How-To Guide
 Top  •  How-To Guide  •  Empfehlungen

Wer sich seinen Gaming-PC in Eigenregie konzipiert und zusammengeschraubt, wird sicherlich schon mal mit diesem Problem konfrontiert gewesen sein: Je nachdem für welche Gehäuse/Lüfter-Kombination man sich entschieden hat, bekommt man es – je nachdem mit was für einem Lager die Gehäuselüfter ausgestattet sind und mit welcher Geschwindigkeit sie gerade ihre Arbeit verrichten – mit mehr oder weniger vernehmbaren Schwingungen, bzw. Vibrationen zu tun. Da die Lüfter in der Regel direkt auf dem Gehäuserahmen aufliegen und mittels Schrauben fest und starr mit eben diesem verbunden sind, übertragen sich die Schwingungen sofort auf das Gehäuse, schaukeln sich gegebenenfalls weiter hoch, so dass auch das Gehäuse, bzw. betroffene, nicht ausreichend solide Teile zu vibrieren beginnen. Diese Vibrationen wiederum werden vom menschlichen Ohr – je nach Frequenz – als Heulen, Drönen oder Brummen wahrgenommen. – Klingt auf Dauer äußerst unschön… vor allem dann, wenn man gesteigerten Wert auf ein leises System legt.

Im Rahmen des folgenden How-To Guides habe ich einige Tipps und Tricks für das beschriebene Problem der vibrierenden PC-Gehäuselüfter aufgeschrieben, die – zumindest in meinem Fall – das nervige Heulen, Drönen und Brummen entweder merklich reduziert oder aber sogar komplett eliminiert haben.

Arctic P12 Anti-Vibrations-Isolierung

Tipps & Tricks

Um einen Großteil der Vibrationen gar nicht erst überspringen zu lassen, sollte man Gehäuse und Lüfter so gut es geht voneinander isolieren. Dies kann, je nach Geldbeutel, auf unterschiedliche Weise bewerkstelligt werden. – Nachfolgend drei sehr effektive Methoden:

DIY-Methode
Die mit Abstand günstigste Möglichkeit, den Lüfter vom Gehäuse zu isolieren, besteht im simplen unterlegen eines vibrationsabsorbierenden Materials wie beispielsweise Moosgummi oder Kautschuk, so dass der Lüfters nicht mehr länger unmittelbar auf dem Gehäuserahmen aufliegt. Beides „trägt nicht sonderlich auf“ und lässt sich überdies schnell und einfach auf die gewünschten Maße (z.B. 8x8cm, 12x12cm oder 14x14cm) des/der verbauten Lüfter zuschneiden. Ab einer Materialstärke von ca. 2mm werden entstehende Vibrationen – zumindest zu einem Großteil – nicht mehr übertragen, was die störende Geräuschkulisse merklich reduzieren dürfte.

Fortgeschrittenen-Methode
Wer nicht gerade Moosgummi, Kautschuk, Silikon oder ein anderes zur Schwingungsdämpfung geeignetes Material zur Hand hat, dafür jedoch ein paar Euro auf der hohen Kante, wird u.a. bei Amazon fündig: Dort gibt’s von diversen Anbietern so genannte Anti-Vibrations-Rahmen für PC-Lüfter zu kaufen (siehe Foto oben). Diese sind praktischerweise bereits passgenau zugeschnitten auf die gängigsten Lüfter-Größen. Diese Rahmen werden zwischen Lüfter und Gehäuse eingeschoben, mit den Standard-Lüfterschrauben fixiert und absorbieren fortan einen Großteil der vom Motorlager verursachten Schwingungen, so dass diese sich nicht mehr länger so ohne Weiteres auf das PC-Gehäse übertragen und dort gegebenenfalls noch weiter verstärken können.

Zumindest im Fall meiner „Arctic P12“-Fans, die zwar eine großartige Kühlleistung liefern, jedoch ab einem gewissen Drehzahlniveau leider auch sehr anfällig sind für unschönes Dröhnen und Brummen (siehe meine Review), bringen diese Anti-Vibrations-Rahmen aus Gummi in der Tat schon einiges!

ProGamer-Methode
Das absolute Non-Plus-Ultra – nicht nur für ausgewiesene Silence-Enthusiasten – stellen indes so genannte Anti-Vibrations-Gummistifte für die PC-Gehäuselüster-Befestigung dar. Diese unscheinbaren Stiftchen ersetzen die aus Metall gearbeiteten Standard-Lüfterschrauben und darüber hinaus auch die oben erwähnte Anti-Vibrations-Maschette für den Lüfter. Letzteres, indem sie einen kleinen Abstand schaffen hin zum Gehäuse schaffen. Dadurch wird der Lüfter nahezu zu 100 Prozent vom Gehäuse isoliert, so dass auf auftretende Schwingungen/Vibrationen i.d.R. nicht mehr länger weitergeleitet und somit auch nicht mehr zu hören sind.

Einziges Manko: Mit rund 5 Euro für vier Anti-Vibrations-Gummistifte, die für einen einzigen Gehäuselüfter benötigt werden, ist diese Methode der Vibrationsdämpfung die mit Abstand kostspieligste!

Sweetspot finden

Egal für werlche Methode man sich letzten Endes entscheiden hat: So oder so empfiehlt es sich, die verbauten Lüfter auf ihr Drehzahlverhalten hin unter die Lupe zu nehmen, quasi ihren Sweetspot finden: In welchem Leistungskorridor laufen sie durchgängig ruhig, wann treten erstmals Vibrationen auf, aber welcher Drehzahl sind Störgeräusche erstmals deutlich zu vernehmen?

Um dies zu ermitteln, einfach per Lüfter-Software (bei meinem ASUS-Mainboard bietet sich etwa die Software „ASUS Armoury Crate“ an, mit deren Hilfe u.a. individuelle Lüfterkurven konfiguriert werden können) die Geschwindigkeit des/der Lüfter beginnend bei minimaler Drehzahl schrittweise immer weiter erhöhen, bis erstmals ein deutlich zu vernehmendes Dröhnen, Heulen, Brummen auftritt. Diese Drehzahl auf jeden Fall notieren und die Geschwindigkeit weiter schrittweise erhöhen. Oftmals können schon 100 Umdrehungen pro Minute mehr oder weniger einen großen Unterschied ausmachen! Anschließend wird die Lüfterkurve oder – wie in meinem Fall – die Dauerleistung der Lüfter so eingestellt, dass sie nicht in einem kritischen Bereich liegt.

ASUS AI Suite 3 Lüfterkurven

Im Falle meiner verbauten „Arctic P12“ liegen die kritischen Drehzahlbereiche bei 500 U/Min, 800 U/Min und 1.200 U/Min. Der sinnige Sweetspot meiner Lüfter liegt demnach ungefähr in der Mitte zwischen 800 und 1.200 U/Min. Also habe ich die Gehäuselüfter auf dauerhaft 1.000 U/Min. eingestellt (siehe Grafik oben; „Chassis Fan 1“) und das im Zusammenspiel mit ordentlichen Anti-Vibrations-Manschetten das störende Dröhnen zu 99 Prozent eliminiert bekommen, – dauerhaft!

Empfehlungen

Mit den nachfolgend aufgelisteten Produkten – sie alle sind dafür geeignet, Schwingungen und Vibrationen zu reduzieren – habe ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht, so dass ich sie mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann:

Grundsätzlich bietet es sich an, bereits beim Kauf eines Gehäuselüfters darauf zu achten, dass dieser über ein schwingungsarmes Motorlager verfügt und somit vibrationsarm arbeitet. So laufen beispielsweise moderne 6-Pol-Lüftermotor mit drei Phasen besonders vibrationsarm und zeichnen sich zusätzlich durch einen im Vergleich geringen Stromverbrauch aus. Ein dickes Plus sind zudem im Bereich der Schraubgewinde angebrachte Gummi-Auflageflächen, welche die übertragenen Vibrationen ebenfalls reduzieren können:

Diese Website nutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung der Website wird der Verwendung von Cookies zugestimmt.