Stell dir vor, du zockst ein Videospiel, das in einem mittelalterlichen Fantasy-Setting angesiedelt ist, und plötzlich tauchen wie aus dem Nichts neumodische Wortkreationen wie beispielsweise „ders Behütere“ statt „der Behüter“, sich verrenkt lesende Umschreibungen á la „Magiebegabte Personen“ und „Magiere“ statt „Magierinnen und Magier“, Pronomen wie „hen“ und „hem“ (sowohl in geschriebener als auch in gesprochener Form) sowie mitten in Wörter hineingeklatschte Satzzeichen, zum Beispiel bei „Templer:innen“ und „Schurk:innen“, auf.
Gleichzeitig spart man sich all dies bei Wörtern wie Bogenschütze, Schattenjäger, Gefährten, Händler, Gegner, Geist, Dämon und vielen weiteren, bei denen man das dann konsequenterweise auch durchziehen müsste, wenn man es mit der gendergerechten Sprache tatsächlich ernst meinte.
Wenn dir das bekannt vorkommt, spielst du wohl auch derzeit „Dragon Age: The Veilguard“.
Meine Theorie: Electronic Arts wollte auf Teufel komm raus irgendeine Förderung mitnehmen, indem man sich an den derzeit vorherrschenden Zeitgeist ranschmeißt. Übertreiben wollte man es dann aber auch nicht und hat das ganze Projekt „genderneutrale Lokalisation“ letzten Endes dann doch eher nur halbherzig umgesetzt. Hier und da durchaus prominent platziert, alles in allem aber gerade so sehr, dass es mit der Förderung geklappt hat, aber die Texte im Spiel weiterhin lesbar sind. – Ok, der im Spiel relativ früh auftauchende Charakter Behütere ist die große Ausnahme; der ist in meinen Augen wirklich Vorschlaghammer pur. 😀 Wobei…
Überhaupt macht „DA:V“ nicht selten einen recht schizophrenen Eindruck: Während das, was die Charaktere in Zwischensequenzen so von sich geben, vom grundsätzlichen Duktus her oft nicht in die Zeit, in der die Geschehnisse stattfinden, passt, sieht das bei den dutzenden und aberdutzenden Einträgen der Bibliothek, dem umfangreichen Kodex sowie dem Glossar des Spiels, schon anders aus. Dort wurde merklich drauf geachtet, dass Inhalt sowie Ausdrucksweise stimmig(er) sind, – von den auch hier präsenten Satzzeichen inmitten von Wörtern und auf Biegen und Brechen verwendeten sogenannten „genderneutralen Formulierungen“ einmal abgesehen. Dies ist übrigens kein alleiniges Problem der deutschen Fassung, sondern auch in der englischsprachigen Originalversion der Fall.
Abgesehen von der geschilderten höchst zeitgeistigen Lokalisierungs-Situation ist „Dragon Age: The Veilguard“ meiner Meinung nach nicht so schlecht, wie es gemacht wird. Nein, definitiv keine 9/10 wie IGN meint, jedoch auch keine 1/10 wie quasi jeder Hobby-Troll da draußen ins Web rotzt. Eine solide 6/10 würde ich dem Spiel schon zugestehen. Es ist schon „anders“ und bei weitem kein klassisches „Dragon Age“-Videospiel in Tradition von „Dragon Age: Origins“, das seinerzeit im fernen Jahr 2009 neue Maßstäbe im RPG-Genre gesetzt hat – aber das waren Teil 2 und 3 ja auch nicht mehr wirklich – und, nein, ein AAA-Game ist es auch nicht geworden. „DA:V“ ist gewissermaßen der Marvel-Hero-Movie unter den jüngst veröffentlichten Action-RPGs: Vom Anspruch her ziemlich seicht gehalten, dafür jedoch durchaus ansehnlich in Szene gesetzt, gespickt mit einigen edgy One-Linern hier und da – allerdings hat man paar Tage später von all dem die Hälfte schon wieder vergessen.
In diesem Sinne: Möge der/die/das Erbauende mit Euch sein!
Seit heute ist die Neuauflage der japanischen Kult-Animeserie „Ranma 1/2“ (jap. らんま1/2 / Ranma ni bun no ichi) beim Streamer Netflix abrufbar. Als großer Fan des Originals, welches im fernen Jahr 2002 im Nachmittagsprogramm von RTL II – aka der berühmt-berüchtigten „Anime-Schiene“ – seine Deutschland-Premiere feierte, habe ich natürlich in die an vielen Ecken und Enden behutsam runderneuert Anime-Serie reingeschaut, – und kann ausnahmslos Gutes berichten! Zuerst einmal möchte ich Entwarnung geben: Die Netflix-Version von „Ranma 1/2“ ist keinesfalls, wie viele befürchtet haben, ein seelenloses…
Knapp zwei Wochen nach dem Release auf PlayStation 5 und PC hat „Concord“ – nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen Überschallflugzeug namens Concorde -, ein Gerüchten zufolge von seinem Publisher Sony mit mehr als 100 Mio. US-Dollar finanziell massiv unterstützte Anti-Hero-Shooter, den in dieser Form niemand wollte, einen katastrophalen Absturz hingelegt: Nicht nur, dass das Game bei nicht wenigen Spielerinnen und Spielern aufgrund seiner dem Vernehmen nach sich zu sehr dem Zeitgeist anbiedernden Machart sowie seines im Vergleich zu Genrevertretern wie „Valorant“ und „Overwatch II“,…
Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit meinem aktuellen PC-Build nochmal in die Gelegenheit kommen würde folgendes zu schreiben. Heute jedoch war es soweit: PlayStation Studios‘ epochales Samurai-Abenteuer „Ghost of Tsushima“ ist endlich auch für PC erschienen – und es läuft absolut makellos! Soll heißen: Kein Stuttern, keine ablenkenden Frametime-Spikes, keine nervigen Freezes während im Hintergrund weitere Teile der weitläufigen Spielwelt in den Systemspeicher geladen werden, zudem eine grundsolide Framerate von konstant weit über 140 FPS bei an sämtlichen Ecken und Enden gemaxten Grafik-Settings, wie…
Ich schätze, jeder da draußen hat schon mal die Werbung für das (neue?) Google Pixel Phone, beziehungsweise dessen Foto-App gesehen, in der störende Bildelemente aus einer Aufnahme mittels KI herausretuschiert oder sogar komplett ge- und verändert werden können: Auf dem Foto vom Strandurlaub stört ein Frachter im Hintergrund? – Wird mit nur einem Tap herausretuschiert! Man dunkt von der Free-Throw-Line wie einst Jordan, nur das verdammte Trampolin stört auf dem Foto? – Ist mit nur einem Tap entfernt! Nicht alle Personen auf dem Gruppen-Selfie lächeln?…
Am 19. November 1998, vor nunmehr 25 Jahren, einem Vierteljahrhundert wurde mit Half-Life“ eines der ikonischsten Games der Videospiel-Geschichte veröffentlicht. Anlässlich dieses 25-jährigen Jubiläums hat Valve eine sehenswerte Dokumentation über ihren Kult-Shooter veröffentlicht, in deren Rahmen viele Mitglieder des damaligen Teams rund um Gabe Newell zu Wort kommen und zudem ein Blick hinter die Kulissen während der Entwicklung geworfen wird. – Wirklich sehenswert und interessant! Vergangenen Sommer hab ich sowohl „Half-Life“, das ambitionierte Fan-Remake „Black Mesa“ (siehe meine Review), als auch „Half-Life 2“ und seine…
„Starfield“ mag zwar nicht das optisch schönste Videospiel aller Zeiten sein, nichtsdestotrotz ist Bethesdas neues Weltraum-Rollenspiel eine Herausforderung für jede Grafikkarte, – selbst Nvidias aktuelle Flagship-GPUs aus der 4000er-Serie kommen nicht selten gehörig ins Schwitzen! Aufgrund einer Entwicklungspartnerschaft der Bethesda Game Studios mit AMD ist es den Machern dem Vernehmen nach nicht möglich, Nvidas Deep Learning Super Sampling (DLSS) und Frame Generation (Frame-G) ins Spiel zu implementieren, was auch ältere Grafikkarten ein wenig entlasten und Spielerinnen und Spielern merklich höhere Framerates bescheren würde. Glücklicherweise gibt…
Wer schon einmal ein Rollenspiel am heimischen PC oder der Konsole in Angriff genommen hat, wird das Problem sicherlich kennen: Je umfangreicher der Charakter-Editor des Spiels, desto schneller klickt man sich gleich in der Regel durch, da man ja eigentlich erstmal nur zocken will und nicht Stunden damit verbringen möchte, sich seinen Traum-Char zu basteln. Nach einigen Stunden fällt einem dann allerdings oft auf, dass der ursprünglich kreierte Charakter an Hässlichkeit nur ausgesprochen schwer zu überbieten ist. Das diese Woche erschienene Shooter-RPG „Starfield“ der Bethesda…
Keine Ahnung, wie lange das Problem nun schon von Zeit zu Zeit auftritt – auf jeden Fall seit einigen Monaten, aber als ich vor einigen Tagen mal wieder eines meiner Videospiele – Mirror’s Edge: Catalyst“ – direkt über die EA-App (ehemals EA Origin) starten wollte, wurde ich von Electronic Arts‘ Desktop-Launcher mit einer leeren Games Library begrüßt (siehe Screenshot unten). Weder werden die jeweiligen Cover angezeigt, noch kann ein Spiel gestartet werden. Zusätzlich gab die EA Desktop-App eine vielsagende Fehlermeldung aus, die wie folgt lautet:…