Wie u.a. auf der Projekt-Seite hier im Blog geschrieben, ist es mein großes Ziel aus meinem Mazda 3 Sport aka „Projekt Kotori“ eine noch sportlichere kleine rubinrote Japanerin zu machen. Auf dem Weg dorthin wurden in den vergangenen Monaten bereits einige Meilensteine genommen. Als da wären: ein stylisher Sport-Endschalldämpfer mit ansprechendem Klang, sportive Frontspoiler-Flaps, und die besorgten, bis dato jedoch noch nicht verbauten Sportfedern von H&R – um an dieser Stelle nur eine Auswahl wiederzugeben. Diesen Monat kam nun noch eine weitere Anschaffung hinzu: eine Domstrebe. Diese wurde im Motorraum zwischen den beiden Domen verbaut und soll durch die dadurch erreichte Versteifung der Karosserie für ein merklich strafferes Fahrverhalten sorgen. Dieses soll sich insbesondere in Verbindung mit einem Sportfahrwerk oder zumindest mit Nicht-Serienfedern bemerkbar machen.
Nach einigem recherchieren, vergleichen und gegeneinander abwägen habe ich mich letzten Endes für eine solide „Stahldomstrebe für Mazda 3“ aus dem Angebot von Wiechers Sport entschieden, – und ganz bewusst für eine aus Stahl gefertigte Domstrebe und gegen eine aus Aluminium. Eine Aluminium-Domstrebe bringt meiner Meinung nach, außer einer mehr oder weniger unerheblichen Gewichtsersparnis und einer geringfügig besseren Optik (zumindest dann, wenn man auf Aluminium steht…), keinerlei Vorteile mit sich, die den teils recht happigen Aufpreis rechtfertigen würden. Bestellt habe ich sie direkt im Online-Shop des Herstellers, wo der ganze Vorgang absolut reibungslos vonstatten ging. Die Lieferzeit war mit drei Werktagen ebenfalls vollkommen okay. Eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) oder ein TÜV-Gutachten lagen der Lieferung indes nicht bei. Dafür eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Herstellers Wiechers Sport aus der ich nachfolgend zitiere: „Dom- & Fahrwerksstreben, die auf den vorhandenen Vorrichtungen auf den Domen befestigt werden, brauchen üblicherweise nicht eingetragen werden, da der Einbau keine Veränderung am Fahrzeug darstellt.“ Zur Sicherheit lege ich mir besagte Bescheinigung ins Handschuhfach zum anderen ABE-Kram – und gut ist.
Direkt nach der Lieferung wurde die Domstrebe von mir gründlich gereinigt und anschließend vollständig gewachst, um sie möglichst lange gegen Korrosion zu schützen. Für das Wachsen habe ich zu dem von mir sehr geschätzten „Meguiar’s Gold Class Carnauba Paste Wax“ (siehe meine Review) gegriffen, was alles in allem sehr gut funktioniert hat. Insbesondere die beiden Auflageflächen der Domstrebe, die später auf den beiden Domen im Motorraum aufliegen, habe ich mit einer extradicken Wachsschicht versiegelt, um die Gefahr von auftretender Kontakt-Korrosion zu minimieren.
Disclaimer: Im folgenden Abschnitt „Montage“ habe ich festgehalten, wie ich die „Wiechers Stahldomstrebe“ im Motorraum meines Mazda 3 BM montiert habe. Besagter Abschnitt ist ausdrücklich keine How-To Anleitung, sondern lediglich eine Dokumentation! Kfz-Montagearbeiten sollten immer von ausgebildetem Fachpersonal erledigt werden! Die nachfolgend zur Verfügung gestellten Informationen sollen keinen Anreiz darstellen, den Einbau einer Domstrebe in Eigenregie zu erledigen! Befolgung ausdrücklich auf eigene Gefahr; ich übernehme keine Haftung für eventuelle Schäden!
Auf dieser Website finden sich Montagehinweise direkt vom Hersteller.
Montage
Die Montage der „Wiechers Stahldomstrebe“ ist absolut keine große Sache und innerhalb von vielleicht 20 Minuten erledigt. Um die Strebe auf den beiden Domen im Motorraum befestigen zu können, müssen zuerst auf jeder Seite die drei silberfarbenen Dom-Muttern von den Stehbolzen gelöst werden. Mit einer qualitativ hochwertigen Ratsche und einer passenden Nuss ist eben dies im Handumdrehen erledigt. Wichtig ist, dass der Wagen während der Montage absolut eben steht – und auch nicht anghoben wird! -, so dass die Domstrebe nicht auf einer verzogenen Karosserie aufgeschraubt wird. Als Montageplatz bieten sich beispielsweise die eigene Garage, ein ebener Garagenhof oder – wenn erlaubt – ein nicht minder ebener Parkplatz, auf dem sich mal ein paar Minuten lang möglichst ungestört schrauben lässt, an. Ich habe die Strebe in unserer Garage montiert und hatte keinerlei Probleme zu beklagen.
Wurden die insgesamt sechs Muttern gelöst, sollte die gesamte Fläche, auf der die Domstrebe fortan ruhen wird, gereinigt und zur Sicherheit (auch hier lautet das Stichwort: Korrosionsschutz) mit Wachs, zum Beispiel mit dem bereits erwähnten Wachs von Meguiar’s, welcher sich sehr einfach verarbeiten lässt, versiegelt werden. Anschließend wird die Domstrebe mit viel Gefühl auf die Stehbolzen gesetzt. Dabei möglichst mit viel Gefühl vorgehen und tunlichst darauf Acht geben, dass die Ausrichtung der gelockerten Stoßdämpfer nicht verändert wird. Ansonsten sollte nach Abschluss der Montagearbeiten zur Sicherheit in der Kfz-Werkstatt des Vertrauens eine Neuvermessung der Spur durchgeführt werden.
Im letzten Arbeitsschritt werden die sechs Dommuttern wieder aufgeschraubt und unter Zuhilfenahme eines qualitativ hochwertigen Drehmomentschlüssels mit dem korrekten, soll heißen vom Hersteller Mazda vorgegebenen Drehmoment angezogen. Zusätzlich ist es sicherlich nicht schlecht, einen oder zwei Tropfen Thread-Locker auf die Schraubgewinde zu geben, damit sich die auf- und festgezogenen Muttern durch die in diesem Bereich auftretenden Vibrationen nicht mit der Zeit wieder lockern. Zum Anziehen der Dom-Muttern habe ich am Drehmomentschlüssel ein Anzugsdrehmoment von 70Nm eingestellt. Mir wurde dieser Wert als optimal empfohlen. Das Festziehen der Muttern sollte selbstredend mit allerhöchster Sorgfalt erledigt werden! Im Anschluss die Arritierungsschrauben der beiden Haltescharniere ordentlich festziehen (Wiechers gibt hier ein Drehmoment von 44Nm vor), so dass die eigentliche Strebe zwischen den beiden Endteilen keinerlei Spiel mehr hat und die allgemeine Steifigkeit der „Wiechers Sport Stahldomstrebe“ weiter erhöht wird. Auch hier kann ein Tröpfchen Thread-Locker sicherlich nicht schaden.
Abschließend nochmals sämtliche Muttern und Schrauben auf ihren korrekten und festen Sitz überprüfen! Im Fall der Fälle ein weiteres Mal den Drehmomentschlüssel zur Hand nehmen und nachziehen. Wie immer im Leben gilt auch hier: Lieber einmal zu viel überprüfen als einmal zu wenig!
Und so schaut die montierte Stahldomstrebe im Motorraum von Projekt Kotori aus:
Die schlechte Bildqualität bitte einfach mal übersehen. Wird die Tage gefixt!
Review
Verarbeitung
Die „Wiechers Sport Stahldomstrebe“ hat auf mich von Minute 1 an einen hochwertigen Eindruck gemacht. Das Teil ist massiv (soll es ja auch sein…), für meine Begriffe absolut passgenau gearbeitet und nennt überdies ein gewisses Gewicht sein Eigen. Wer auf Teufel-komm-raus eine Gewichtsreduzierung anstrebt, sollte wegen des niedrigeren EIgengewichts vielleicht besser zu einer Alu-Domstrebe greifen, die um einiges leichter daherkommen dürfte. Wem die zusätzlichen (geschätzt) 3 Kilos nichts ausmachen, dürfte jedoch auch mit der Stahlstrebe glücklich werden. Die knallrote Farbgebung der Strebe passt indes gut zum in der Regel dunklen Motorraum. Leider ist die – anfangs makellos aufgetragene – Pulverbeschichtung nicht gerade widerstandsfähig: Nach dem Anschrauben der Strebe konnte ich zwei kleine Stellen ausmachen, an denen sich die hauchdünne rote Beschichtung bereits abgelöst hat und folglich der ungeschützte blanke Stahl zum Vorschein kam; wohl aufgrund eines an diesen beiden Stellen entlang geschrammten Werkzeugs. Diese kleineren Makel bedeuten jedoch nicht das Ende der Welt, da sie sich mit ein wenig farblich passendem Bremssattellack und/oder Lackmarker mit nur wenig Aufwand wieder ausbessern oder zumindest gut kaschieren lassen, so dass sie nicht mehr direkt ins Auge springen.
Ausgesprochen positiv bewerte ich die Tatsache, dass die rezensierte Stahldomstrebe an insgesamt sechs Haltepunkten (2 x 3 Stehbolzen) befestigt wird – und nicht bloß an zweien, wie es bei so manch anderer vielleicht kostengünstigeren Strebe und/oder anderen Herstellern der Fall ist. Durch die bessere Verbindung mit der Karosserie dürfte sich schätzungsweise eine (noch) höhere Gesamtsteifigkeit ergeben und auftretende Kräfte besser verteilt werden, was wiederum positiv auf das sportlichere Fahrgefühl durchschlagen sollte, welches man sich vom Einbau einer solchen Domstrebe ja allgemein hin erhofft.
Ebenfalls zu gefallen weiß, dass von der eingebauten Strebe keine wichtigen Servicepunkte im Motorraum verdeckt, bzw. versperrt werden. Sowohl die Batterie als auch der Behälter für die Servo-Flüssigkeit, die sich jeweils im direkten Umfeld der Domstrebe befinden, sind nach wie vor gut zugänglich. AN letzteren gelangt man zwar nur noch leicht friemelig, doch das ist verschmerzbar, schließlich wird das in diesem Behälter befindliche Hydraulik-Öl nicht alle zweieinhalb Wochen erneuert. An der nach wie vor gegebenen guten Erreichbarkeit des Servo-Behälters sowie der Batterie ist zwar weniger die Strebe „schuld“ als viel mehr die Jungs und Mädels von Mazda, die den Motorraum des Mazda 3 BM entsprechend konzipiert haben. Aber darauf hingewiesen wollte ich im Rahmen dieser Review auf jeden Fall haben. 😉
Fahrgefühl
Direkt im Anschluss an die erfolgte Montage habe ich mit Kotori eine kurze Testfahrt (ca. 15km) über Land unternommen – und obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch das Mazda-3-Serienfahrwerk samt entsprechender Sportfedern verbaut hatte, bilde ich mir tatsächlich ein, dass der Wagen nun bei Kurvenfahrten einen Ticken direkter anspricht als er das bisher getan hat. Zudem scheint sich das insbesondere bei scharfen Kurven auftretende seitliche Rollverhalten des M3 gebessert, sprich verringert zu haben. Kein Vergleich zu dem Unterschied, den die erwähnten Sportfedern machen würden, aber immerhin. Auf jeden Fall würde ich mich zu der Aussage hinreißen lassen, dass sich das Fahrverhalten für meine Begriffe nicht verschlechtert hat!
Nun bin ich sehr gespannt, wie sich der Wagen demnächst mit den verbauten H&R-Sportfedern anfühlen wird. Sobald es mir möglich ist, werde ich diese Review entsprechend ergänzen!
Update, 7, Mai 2019
Nachdem inzwischen die „H&R Sportfedern“ eingebaut wurden (siehe meine Review) kann ich guten Gewissens sagen: Mit der „Wiechers Sport Stahldomstrebe“ habe ich alles richtig gemacht! Die Front meines Mazda 3 BM Sport liegt inzwischen fast wie ein Brett auf dem Asphalt, Kurven lassen sich immens viel schärfer und auch zügiger nehmen. Domstrebe und die deutlich härteren Federn ergänzen sich ganz hervorragend! Das Fahrverhalten des Wagens ist nun ziemlich exakt dort angelangt, wo ich es immer haben wollte. Sehr großartig!
Fazit
Die „Stahldomstrebe von Wiechers Sport“ ist eine sinnvolle Investition für alle, die ihrem Mazda 3 BM zu einem sportlich-strafferen Fahrverhalten verhelfen möchten. In Kombination mit einem Serienfahrwerk hält sich der Effekt der montierten Strebe natürlich in recht überschaubaren, um nicht zu sagen engen Grenzen. Zusammen mit hochwertigen Sportfedern oder unter Umständen sogar einem – ungleich kostspieligeren – Gewindefahrwerk ist sie jedoch einer von vielen sinnigen Komponenten, um dem Mazda 3 BM zu mehr Sportlichkeit zu verhelfen. Ich für meinen Teil bin sehr zufrieden: Qualität und der erzielte Effekt wissen in meinem Fall zu überzeugen!