Philips ADR810 Dash-Cam_

8. Dezember 2018          Projekt Kotori  •  Review          "Werbung"          Hinweis
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An dieser Stelle lasse ich jetzt einfach mal die Bombe platzen: Mit großer Begeisterung schaue ich mir dann und wann Dash-Cam-Clips auf YouTube an. BÄM! 😉 Gab es dort bis vor einigen Jahren noch lediglich die obligatorischen „Russian Car Crash Videos“ zu sehen (von denen zugegebenermaßen nicht wenige hart an der Grenze waren), haben sich dort inzwischen auch seriösere Formate etabliert, die eine gewisse Produktionsqualität ihr Eigen nennen. So finde ich u.a. die ein oder andere Spritztour durch die Straßenschluchten von Tokyo immer sehr interessant.

Es kommt also nicht von ungefähr, dass ich schon seit einigen Monaten mit dem Gedanken spiele, mir in meinem Mazda 3 Sport eine Dash-Cam zu installieren, um die ein oder andere Fahrt für die Ewigkeit (bzw. bis zum Reset der Speicherkarte und selbstverständlich nur für den privaten Gebrauch) festhalten oder um im Fall der Fälle die Aufnahmen als Beweismittel nutzen zu können. Eben dies ist seit einer entsprechenden Entscheidung des BGH im Mai 2018 auch in Deutschland erlaubt! Und so habe ich mich für die „Philips ADR810“-Dash-Cam entschieden. Keine ganz günstige Dash-Cam, wie man sie inzwischen sogar beim Discounter um die Ecke nach geschmissen bekommt, jedoch bei weitem auch noch nicht am Ende der Fahnenstange angesiedelt. Zusätzlich habe ich mir, damit im Innenraum kein nerviger Kabelsalat rumliegt und damit die Cam nicht dauerhaft über den Zigarettenanzünder im Staufach der Mittelkonsolen-Armlehne betrieben werden muss, ein Hardwire-Kit besorgt. Mit diesem lässt sich die Dash-Cam mit überschaubarem Aufwand direkt am Sicherungskasten im Fußraum anschließen.

Die Montage sowie das Verlegen des Stromkabels durch den Innenraum waren an einem Nachmittag erledigt. Wie die Cam seither an der Windschutzscheibe meines M3 performt, klärt meine Produkt-Review. Die Tage folgt ein How-To Guide zum Thema Montage und Wiring.

Review

Die „Philips ADR810“-Dashcam wird in einem kleinen Umkarton geliefert, in welchem sich neben der eigentlichen Kamera-Hardware darüber hinaus noch ein drei Meter langes Micro-USB-Stromkabel für einen Betrieb am Zigarettenanzünder, eine Halterung für die unkomplizierte Montage an der Windschutzscheibe sowie ein 3M-Ersatzklebepad für die besagte Halterung befinden. Da ich das beiliegende Stromkabel nicht nutze, sondern für den Anschluss auf ein Hardwire-Kit von einem Drittanbieter zurückgegriffen habe, kann ich zum Kabel an sich nichts sagen.

Die Dash-Cam selbst ist durchaus formschön gestaltet. Kein eckiges, klobiges Ding, sondern ansehnlich und kompakt gehalten sowie mit abgerundeten Ecken versehen, so dass sie sich ganz hervorragend in die Optik des Innenraums meines Mazda 3 einfügt. Die eben erwähnten kompakten Dimensionen der Cam lassen sich auch präzisieren: 3,0cm x 5,5cm x 7,0cm lauten die Herstellerangaben. Das Gehäuse besteht aus matt-schwarzem Kunststoff, während einige Details in schwarzer Hochglanzoptik abgesetzt wurden. Das verbaute LCD-Display kommt mit seinen 2,7 Zoll recht großformatig daher – zumindest für eine Dash-Cam dieser Preisklasse. Auf der rechten Seite neben dem Display befinden sich vier Bedienelemente: Zum einen insgesamt drei Knöpfe mit denen es sich durch die Menüstruktur navigieren lässt, was in der Regel zufriedenstellend responsiv funktioniert, zum anderen ein etwas großformatigerer Knopf, welcher das Easy-Capture-Feature (EC) der „Philips ADR810“ auslöst, – dazu weiter unten mehr.

Am linken Rand befindet sich derweil ein kleiner Schlitz zum Einsetzen einer passenden Micro-SD-Speicherkarte. Das Einlegen, bzw. die Entnahme eines Speichermediums gestaltet sich dabei als eine enorm hakelige und infolge dessen tendenziell frustrierende Angelegenheit. Die Karte muss sehr tief in den Schlitz eingeschoben werden, bis sie schließlich einrastet und erkannt wird. Zur Entnahme muss wiederum ein Hilfsmittel, wie z.B. ein Zahnstocker oder ein Kugelschreiber, bemüht werden, da die Karte ansonsten nicht mehr wirklich aus ihrer Arretierung gelöst werden kann. Die Konzeption des Speicherkarten-Slots wirkt fast so, als hätte man sich absolut keine Gedanken darüber gemacht, wie ein einmal eingesetztes Speichermedium wieder entnommen werden kann! 😀 Unterstützt werden indes SD-Speicherkarten von maximal 32 Gigabyte. Der Slot wird mithilfe eines kleinen Schieberiegels verschlossen; welcher überdies auch als Power-Button fungiert. Auf der rechten Seite wurden indes zwei Anschlüsse für das Stromkabel verbaut.

Als negativ, bzw. nur suboptimal gelöst empfinde ich die Position der Haltevorrichtung: Diese wird leicht seitlich versetzt an der oberen Stirnseite des Kamera-Gehäuses angebracht, während sich das Kamera-Objektiv auf der anderen Seite befindet. Wird die Dash-Cam nun wie in meinem Fall auf der Beifahrerseite neben dem Rückspiegel montiert, lässt sich der Halter nicht wirklich optimal verstecken, sondern bleibt auch von außen zu einem großen Teil sichtbar. Eine zentrierte Position für Halterung wie Objektiv wäre meiner Meinung nach sinniger gewesen.

Im laufenden Einsatz weiß die „Philips ADR810“-Dash-Cam durchaus zu überzeugen: Sie liefert gestochen scharfe Aufnahmen in 1080p-Auflösung (Full-HD) und 30 FPS, was für eine Dash-Cam mehr als ausreichend ist, wie ich finde. Die Qualität und Brillanz der Farben macht auf mich einen guten Eindruck, verwackelte Momente werden bereits während der Aufnahme korrigiert, bzw. abgeschwächt, so dass bei der späteren Sichtung der Aufnahmen meist ein ruhiges, weitestgehend wackelfreies Bild geboten wird. Auch nachts machen die Aufnahmen einen guten Eindruck, wenngleich ich in der Hinsicht schon eine bessere Bildqualität gesehen habe. Die vom Hersteller in Aussicht gestellten „kristallklaren Bilddetails in jeder Situation“ sind – wenn überhaupt – vielleicht unter Laborbedingungen zu erreichen, sind in der Praxis aber nicht wirklich realistisch. Wird die Cam an zentralerPosition an der Frontscheibe befestigt, so bietet das verbaute 156-Grad-Weitwinkel-Objektiv eine vollständige Abdeckung der Motorhaube meines M3 mit noch einigem verbleibenden Spielraum zu allen Seiten, so dass stets die Szenerie in ihrer Gesamtheit und nicht bloß einer kleiner Ausschnitt eingefangen werden kann.

Hier einige Testaufnahmen der „Philips ADR810“:

Die „Philips ADR810“-DashCam kann ausschließlich mit eingesteckter Micro-SD-Speicherkarte betrieben werden. Ansonsten wird man gleich nach dem Starten von einem blauen Popup begrüßt mit dem Hinweis, dass ein Speichermedium eingelegt werden muss. Eine einminütige Aufnahme belegt ungefähr 280 MB auf der Speicherkarte. Bemüht man nun den Dreisatz, lässt sich leicht errechnen, dass sich auf einer 32GB-Speicherkarte (64GB und mehr werden, wie gesagt, nicht unterstützt!) knapp zwei Stunden Videomaterial festhalten lassen. Ist die Karte voll, werden die ältesten Aufnahmen peu á peu überschrieben. Permanent gespeichert werden ausschließlich Aufnahmen, die mit dem so genannten Easy-Capture-Feature der Kamera festgehalten werden, sowie Aufnahmen, die vom Kollisions-Erkennungs-System (CDS), einem weiteren interessanten Feature des Gerats, ausgelöst wurden. Diese werden in einem eigenen geschützten Ordner gespeichert und sind dort vor einem Überschreiben durch die Software sicher, um sie beispielsweise als Beweismittel nutzen zu können. Bedenken sollte man, dass permanent gesicherte Aufnahmen logischerweise den auf der SD-Karte verfügbaren Speicherplatz reduzieren.

Das nun schon mehrere Male erwähnte Easy-Capture-Feature der „Philips ADR810“ ist praktisch, aber natürlich im Jahr 2018 auch kein Alleinstellungsmerkmal mehr, da inzwischen wohl so ziemlich jede Dash-Cam über eine manuelle Speichermöglichkeit verfügen dürfte. Durch Drücken des entsprechenden Aufzeichnungs-Knopf neben dem Display lassen sich besondere Momente, die einem während der Fahrt unterkommen, festhalten. Der Gedanke hinter dem sogenannten Kollisions-Erkennungs-System ist, wie der Name schon andeutet, das Erkennen eines Unfalls woraufhin die Dash-Cam unmittelbar auslöst und die entsprechenden Clips abspeichert, damit diese eventuell als Beweismittel fungieren können. Leider ist das CDS ein wenig übereifrig und löst teils schon aus, wenn das Anfahren ein wenig ruckeliger als normal vonstatten geht. Auch das Fahren über Geschwindigkeitshubbel (wohlgemerkt mit angebrachtem Tempo!) wurde schon einige Male fälschlicherweise vom System als Unfall registriert, was auf Dauer die Speicherkarte zumüllen kann. Das System kann dankenswerterweise in den Einstellungen der Kamera deaktiviert werden.

Selbiges gilt für das Fatigue Index System der Kamera, welches auf eine Übermüdung des Fahrers aufmerksam machen soll. Besagtes Aufmerksam machen erfolgt in Form eines lauten Warntons. Auch dieses Feature habe ich binnen weniger Minuten nach der Montage ausgestellt. Denn mich von einer Dash-Cam gängeln zu lassen, das sehe ich schlicht und ergreifend nicht ein! 😛

Fazit

Ich persönlich nutze die „Philips ADR810“-Dash-Cam regelmäßig, um besonders szenische Fahrten festzuhalten oder eben als praktische Absicherung im Falle eines Unfalls. Montage und Wiring klappten mit ein wenig Einlesen in die Materie und der Ansicht einiger YouTube-Videos zum Thema erstaunlich problemlos, und mit den gebotenen Aufnahmen der Kamera bin ich im Großen und Ganzen auch zufrieden. Ja, insbesondere nachts ist die Bildqualität nicht ganz optimal, das bekommen einige Konkurrenzprodukte sicherlich besser hin, und auch die grundlegende Konzeption der Cam sollte bei einem Nachfolgemodell überarbeitet werden, so dass man sie besser verstecken, bzw. unauffälliger platzieren kann.

Alles in allem würde ich die „Philips ADR810“ aber als eine grundsolide Dash-Cam für den privaten Gebrauch beschreiben, mit der ich persönlich zufrieden bin!

Letztes Update: 14. Dezember 2018
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