Ich habe in den letzten Jahren nun schon so manches Teil mithilfe von Grundierung und Lack aus der Spraydose lackiert (siehe meinen How-To Guide), was zwar allgemein hin verpönt ist, doch ich bin mit den erzielten Ergebnissen stets sehr zufrieden gewesen. Unter anderem kamen mir bis dato zwei „ATH Frontspoiler-Flaps“ und „CSR Scheinwerferblenden“ für Projekt Kotori vor die Spraydose. Wer ab und an einen Blick in die Projekt-Dokumentation wirft, wird wissen, dass unlängst erstmals ein etwas größeres Projekt anstand: So musste ein großflächiger Show-Heckspoiler erst grundiert und anschließend in Schwarz-Metallic lackiert werden, – und wer schon einmal ausladendere Flächen mit der Spraydose lackiert hatz, wird sicherlich wissen, dass das ganz schön ins Handgelenk und auf den Zeigefinger gehen kann.
Also habe ich mir vorab einen anständigen Pistolengriff für Lackspraydosen besorgt, in den die Dose eingespannt werden kann, um anschließend fast wie mit der professionellen Lackierpistole loslegen zu können. Meine Wahl fiel dabei auf den „Auprotec Pistolengriff für Spraydosen“, den ich mir für verhältnismäßig kleines Geld bei einem großen Online-Versandhaus organisiert habe, und der mit Lackspraydosen mit einer Füllmenge von 400ml oder 500ml – also den üblichen Größen – genutzt werden kann.
Wie sich der Pistolengriff für Spraydosen von Auprotec während der Lackierarbeiten am Heckspoiler so geschlagen hat, schildere ich in meiner nachfolgenden Produkt-Review.
Review
Der „Auprotec Pistolengriff für Spraydosen“ wird in einem kompakten Umkarton geliefert, in welchem sich neben der eigentlichen Hardware zudem noch ein kleiner Beipackzettel befindet, auf dem einige Hinweise zur korrekten Verwendung aufgedruckt sind, sowie Infos darüber, was das Ding kann und was nicht. Der Griff ist, im Unterschied zu manch einem China-Produkt, nicht an eine bestimmte Marke gekoppelt, sondern eignet sich zur Verwendung mit quasi allen handelsüblichen Spraydosen mit einem Füllvolumen von bis zu 500ml. Ich habe das Teil zwar lediglich mit Grundierung- und Lackspraydosen von Nigrin getestet, die allesamt einen Inhalt von 400ml ihr Eigen nannten, habe aber an der Herstellerangabe keinerlei Zweifel.
Die rezensierte Hardware ist gänzlich aus widerstandsfähigem, zweifarbigem Hartkunststoff gefertigt, liegt für meine Begriffe sehr gut in der Hand und machte auf mich von der ersten Minute an einen ziemlich robusten Eindruck. Der Pistolenabzug, mit dessen Hilfe der Sprühvorgang ausgelöst wird, misst etwas mehr als sieben Zentimeter und kann somit mit bis zu vier Fingern gleichzeitig betätigt werden, was insbesondere bei großflächigen Lackierarbeiten, welche mit einem entsprechend hohen Zeitaufwand verbunden sind, einer enormen Entlastung gleichkommt. Dank der vom Abzug erzeugten Hebelwirkung des Abzugs muss zudem etwas weniger Kraft aufgewendet werden als bei dem gewohnten Auslösen des Dosensprühkopfes mit dem Zeigefinger.
Eingespannt wird eine Spraydose, indem ihr Sprühkopf waagerecht in die vordere Öffnung des Pistolengriffs eingeführt und schließlich dort arritiert wird, wozu allerdings ein wenig Kraft nötig ist. Die optimale Ausrichtung des Sprühkopfs ist praktischerweise auf der Seite der Hardware visuell dargestellt. Nach den ersten zwei, drei Malen dürften aber selbst Menschen mit zwei linken Händen den Dreh raus haben. Nach dem Einspannen sitzt die Spraydose sehr stramm und fest im Pistolengriff, – für meinen Geschmack etwas zu fest, da, wenn die Dose leergesprüht wurde, für das Entfernen nicht selten ein kleiner Kraftakt notwendig ist, mit der Gefahr eines unbeabsichtigten Auslösens des Sprühkopfes oder gar einer Beschädigung der Hardware.
Nichtsdestotrotz stellt der „Auprotec Pistolengriff für Spraydosen“ für mich persönlich eine große Erleichterung gegenüber der normalen Verwendung einer Lackspraydose dar. Mit Hilfe des Griffs kann die Dose um einiges bequemer, ermüdungsfreier und alles in allem präziser über das Lackiergut, bzw. an diesem entlang geführt werden, ohne dass einem irgendwann der Zeigefinger anfängt zu schmerzen. Dabei macht es selbstredend absolut keinen Unterschied, ob nun Grundierung, Lack, Klarlack oder Sprühfolie à la Plasti-Dip verarbeitet wird. Überdies würde ich ganz subjektiv sagen, dass durch das verbesserte Handling auch ein gleichmäßigerer Farbauftrag, bzw, eine gleichmäßigere Verteilung eben dieser erreicht werden kann, was wiederum zu einem besseren Ergebnis führen kann. Ja doch, wer öfters mal ein großformatiges Teil zum Lackieren da hat – und die Arbeit mit der Spraydose erledigen will -, wird diesen praktischen Pistolengriff sicherlich schnell schätzen lernen!
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, sich zusätzlich einen qualitativ hochwertigen Breitstrahl-Sprühkopf zuzulegen, wie man ihn schon für ein paar Euro u.a. bei eBay oder auch bei Amazon nachgeworfen bekommt. Auf diese Weise arbeitet es sich mit dem Griff dann nämlich beinahe so elegant, schnell und präzise wie mit einer professionellen Lackierpistole!
Fazit
Eigentlich ist bereits alles gesagt: Der „Auprotec Pistolengriff für Spraydosen“ erleichtert Hobby-Lackierern den Umgang mit der Spraydose enorm, indem für den Lackiervorgang deutlich weniger Kraft notwendig ist. Auch lässt sich die Dose um einiges präziser positionieren und am Lackiergut entlang führen. Zusammen mit einem ordentlichen Sprühkopf kann ein anständiger Pistolengriff wie dieser den Unterschied ausmachen und für bessere Ergebnisse sorgen. Eine Investition, die sich für mich gelohnt hat!