Top • How-To Guide • Empfehlungen
Gerade in den Sommermonaten kommt es oft vor, dass Autofahrer während der Fahrt durch Sonnenstrahlen geblendet werden und dadurch die ein oder andere nicht selten ungefährliche Situation entsteht. Bevor jemand drauf hinweist: Ja, natürlich bin ich mir bewusst, dass exakt aus diesem Grund die Blendklappen im oberen Bereich der Windschutzscheibe verbaut wurden. Aber wer klappt die schon pro-aktiv herunter? Ich gehöre jedenfalls nicht dazu. Und so habe ich mich die Tage auf die Suche nach einer alternativen Lösung gemacht – und bin bei Foliatec fündig geworden.
Foliatec bietet allerlei Produkte und Gadgets für die Individualisierung des eigenen Autos an. Neben Sprühfolie, Zierstreifen für die Radfelgen und kleinen aerodynamischen Winglets auch stylische Sonnenblendstreifen für die Frontscheibe. Nach einiger Recherche im Web habe ich mir so ein Teil einfach mal nach Hause kommen lassen und einige Tage später bei meinem Projektwagen angebracht.
Meine Erfahrungen mit dem „Foliatec 1025 Sonnenblendstreifen“ seitdem und was für, was gegen einen Kauf spricht, habe ich in meiner folgenden Produkt-Review zusammengefasst.
Review
Der „Foliatec 1025 Sonnenblendstreifen“ sei ein „idealer Blendschutz“ für „alle gängigen Fahrzeugtypen“, steht es auf der Produktseite geschrieben. Hersteller Foliatec verspricht eine einfache Montage und gibt überdies an, dass das Produkt TÜV-frei sei, da eine entsprechende TÜV-Bescheinigung mit in der Schachtel liegt. Das mag an sich stimmen, nichtsdestotrotz muss bei der Anbringung einiges beachtet werden. Ansonsten dürfte der TÜV trotz Bescheinigung was zu meckern haben. 😉 Neben dem zusammengerollten Blendstreifen befindet sich auch noch ein Mini-Rakel, eine Rasierklinge, sowie last but not least eine kurze mehrsprachige Montageanleitung mit im Lieferumfang. Mini-Rakel und Rasierklinge müssen nicht zwingend verwendet werden und können gegebenenfalls auch durch ein eigenes hochwertigeres Rakel sowie ein scharfes Cuttermesser ersetzt werden.
Bei dem „Foliatec 1025 Sonnenblendstreifen“ handelt es sich im Grunde um einen klassischen Tönungsstreifen, der es auf Dimensionen von 15x152cm bringt. Das Produkt liegt indes in zwei Ausführungen vor: Zum einen als schwarzer Balken, der über seine gesamte Fläche eine Lichtdurchlässigkeit von – geschätzt – 20 Prozent sein Eigen nennt. Die Folie liegt von außen gesehen als Balken auf dem oberen Teil der Frontscheibe auf, ganz so wie man das beispielsweise aus dem Tourenwagen-Rennsport kennt. Alternativ dazu kann der „Foliatec 1025 Sonnenblendstreifen“ auch als Verlauf geordert werden. In diesem Fall nimmt die Lichtdurchlässigkeit von oben nach unten wieder zu.
Vor dem Anbringen sollte man sich auf jeden Fall mit den Kriterien auseinandersetzen, die zwingend eingehalten werden müssen, damit ein mit der Folie ausgestattetes Fahrzeug ohne Beanstandung durch den TÜV kommt. Ich zitiere aus der beiliegenden TÜV-Gutachten:
- „Die Folie ist je nach Breite der Frontscheibe in der Höhe so zu kürzen, dass eine Gesamtfläche von maximal 0,1m2 entsteht.“
- „Unabhängig von der maximalen Fläche darf der untere Rand der Folie nicht tiefer angebracht sein, als eine waagerechte Ebene gemessen 700mm über der Mitte des unbelasteten Fahrersitzes im Abstand 130mm über der Rückenlehne entfernt.“
BÄM! Willkommen in Deutschland! 😀
Hat man sich eingehend mit den Vorschriften made in Germany befasst und seine individuellen Maße errechnet, geht’s endlich ans Auto, – zumindest wenn einem bis dahin nicht die Lust vergangen ist. Über das Anbringen eines Sonnenblendstreifens finden sich im World Wide Web zahlreiche Legenden und Mythen, denen man, wie ich finde, eher keinen Glauben schenken sollte, denn der eigentliche Akt ist nun wirklich kein Hexenwerk und innerhalb von vielleicht einer halben Stunde nach Arbeitsbeginn erledigt.
Es werden benötigt: Der Sonnenblendstreifen, ein Rakel, eine scharfe Klinge, ein anständiger Scheibenreiniger, Lösung aus Destilliertem Wasser und zwei Tropfen Spüli, sowie einige Mikrofasertücher, um die Sauerei im Cockpit so gering wie möglich zu halten. Und bevor jemand fragt: Ja, so eine Sonnenblendfolie wird natürlich auf der Innenseite der Scheibe angebracht, damit sie vom Fahrtwind nicht irgendwann weggerissen wird. Selbst daran scheitert’s ja bei einigen schon. 😉
Anleitung
Schritt 1: Zu Beginn legt man am besten auf der Cockpit-Auflage unterhalb der Frontscheibe einige großformatige Mikrofasertücher aus, damit die Auflagefläche durch den Reiniger und die Flüssigkeit nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Wem alles egal ist, kann sich den Aufwand natürlich auch sparen. Anschließend wird die Innenseite der Frontscheibe gründlich mit einem guten Scheibenreiniger (z.B. „Tuga Chemie Tugalin“; siehe meine Review) gereinigt und anschließend abgetrocknet. Dabei gründlich vorgehen, denn eventuell vorhandene Schlieren mag man, nachdem der „Foliatec 1025 Sonnenblendstreifen“ angebracht wurde, vielleicht nicht mehr von Innen erkennen, von außen aber umso mehr. Und wenn die Folie einmal fixiert, soll heißen angerakelt wurde, dann klebt sie bombenfest!
Schritt 2: Nun holt man den Tönungsstreifen aus der Schachtel, rollt ihn aus und besprüht ihn von beiden Seiten ausreichend mit einer zuvor angemischten und idealerweise in eine Sprühflasche abgefüllte Wasser-Spüli-Lösung. Auch die Außenscheibe ausreichend einsprühen. Anschließend die Folie auflegen und exakt ausrichten. Dabei die zuvor errechneten Maße beachten, um den TÜV-Kriterien für einen sicheren Betrieb zu entsprechen! Auch sollte darauf geachtet werden, dass eine eventuell im Bereich der Innenspiegelhalterung angebrachte Kameralinse und/oder sonstige dort eventuell vorhandene Sensoren nicht von der Folie überdeckt werden. Gegebenenfalls den geplanten Zuschnitt der Folie entsprechend anpassen. Bei meinem Mazda 3 habe ich beispielsweise den gesamten Bereich der Sensorenabdeckung ausgespart, da dieser sowieso abgedunkelt ist und es imho absolut nicht auffällt, dass dort keine Folie verklebt wurde.
Mit Hilfe einer scharfen Klinge (wie der beiligen oder alternativ einem scharfen Teppichmesser) wird die Folie entlang der Scheibenkontur passend zugeschnitten. Ist der Zuschnitt erledigt, wird die durchsichtige Schutzfolie auf der klebenden Seite des Sonnenblendstreifens entfernt und die Folie nochmals auf beiden Seiten ausreichend mit Flüssigkeit eingesprüht. Dabei unbedingt darauf achten, dass sich die Folie nicht verdreht oder knickt, da diese sich später unter Umständen abzeichnen könnten!
Schritt 3: Anschließend geht’s im Innenraum weiter, indem der obere Teil der Innenscheibe ebenfalls mit der als Gleitmittel fungierenden Spüli-Lösung eingesprüht wird. Dann die Folie mit der Klebeseite voran auf die Scheibe auflegen, allerdings noch nicht anrakeln! Dank des „Gleitmittels“ kann die Folie weiterhin auf der Scheibe hin und her bewegt und positioniert werden. Ist sie zufriedenstellend ausgerichtet, nimmt man das Rakel zur Hand und rakelt von der Mitte ausgehend die verbliebene Flüssigkeit unter der Folie hervor, so dass die Klebeseite direkten, ungeminderten Kontakt mit der Scheibe hat.
Beim Rakeln sehr gründlich und mit Gefühl vorgehen, damit am Ende keine unschönene Einschlüsse, wie z.B. Flüssigkeit und/oder kleine Luftbläschen, unter der Folie verbleiben. Während des Vorgangs die Folie immer wieder neu mit Flüssigkeit besprühen, damit sie durch das Rakeln nicht beschädigt wird.
Ist alles erledigt, wird die Scheibe und die angerakelte Foliatec-Sonnenblendfolie angetrocknet und die Innenseite der Scheibe nochmals vorsichtig mit einem Glasreiniger gesäubert. Im Zweifel jedoch lieber einen Tag zu viel Zeit lassen, um nicht Gefahr zu laufen, dass sich die gerade verklebte Folie doch noch mal löst und sich dadurch eventuell neue Einschlüsse bilden.
Fertig! Das war doch wirklich nicht schwer, oder?
Eine im legalen Bereich tief-gezogene Sonnenblendfolie unterstützt die sportliche Optik eines eh schon schnittigen Flitzers deutlich. Von außen betrachtet wirkt der „Foliatec 1025 Sonnenblendstreifen“ wie ein typischer tiefschwarzer „Rennsport-Balken“, der sich – wenn sauber gearbeitet wurde – perfekt in die eh schwarz abgesetzten Ränder der Frontscheibe anfügt, so dass kein Übergang auszumachen ist. Was den eigentlichen Einsatzzweck, den Schutz vor nervig-blendenden Sonnenstrahlen, anbelangt, so lässt sich sagen, dass das Produkt seinen Zweck erfüllt. Die Filterwirkung ist gut, und die Sonne muss nun schon um einiges tiefer stehen, um unangenehm blenden zu können.
Einziger negativer Punkt, der mir bis dato aufgefallen ist: An mancher Ampel muss man sich ein wenig mehr verrenken, um die jeweils aktive Ampelschaltung im Blick zu haben. 😉
Fazit
Der „Foliatec 1025 Sonnenblendstreifen“ ist ein tolles, qualitativ hochwertiges Produkt, das seinen Anschaffungspreis von gerade mal rund 10 Euro mehr als wert ist, wie ich finde. Angebracht ist die Folie mit nur wenig Aufwand binnen einer halben Stunde, und das Ergebnis schaut an meinem M3 sehr ansprechend aus. Es muss nicht immer die mehrere hundert Euro teure professionelle Scheibentönung sein!
Von mir gibt’s eine klare Empfehlung!