Mitte Juni war es soweit: Nach langer Suche und Abwägerei hatte ich mich endlich für einen neuen Sport-Endschalldämpfer für meinen Mazda 3 entschieden. Meine Wahl fiel auf den „ATH Duplex Hochleistungs-Endschalldämpfer“ der saarländischen Tuning-Schmiede ATH-Hinsberger. Diese hat sich im Verlauf der vergangenen 30 Jahren einen guten Ruf unter Mazda-Enthusiasten erarbeitet.
Während vergleichbare zugelassene ESD insbesondere durch ihren teils durchlich günstigeren Preis auffallen – als da wären Ulter und eventuell auch noch Friedrich Motorsport -, dafür allerdings was die gebotene Qualität und den Sound anbelangt nicht ganz so optimal ausfallen sollen – zumindest nach dem, was ich mir in einschlägigen Foren zum Thema so durchgelesen habe -, ist der ATH-ESD zwar deutlich weniger präsent. Jedoch ist gefühlt jeder Käufer des aus Edelstahl gefertigten „Duplex Hochleistungs-Endschalldämpfers“, der sich dieses unter seinen M3 geschraubt hat/hat schrauben lassen und seine Erfahrungen anschließend im Web geteilt hat, sehr angetan. Hochwertige Qualität sowie ein sehr guter Klang, sportiv-kräftig und sonor, ist immer wieder zu lesen. Angetan sollte man allerdings nach dem Einbau auch sein, denn wir sprechen hier keinesfalls um einen ESD ab Kat, sondern um ein sogenanntes Axel-Back Produkt – und für ein solches sind die vom Hersteller veranschlagten knapp 650 Euro schon recht happig, wie ich finde.
Bestellt habe ich über den offiziellen Online-Shop von ATH-Hinsberger. Das klappte recht gut, wenngleich ich mich über die ein oder andere Unzulänglichkeit dann doch geärgert habe: Beim ersten Bestellversuch war der ESD laut einer entsprechenden Angabe auf der Produktseite auf Lager und somit ging ich von einer Lieferzeit von maximal vier Werktagen aus. Am Tag nach meiner Bestellung folgte schließlich ein Anruf von ATH, in dessen Rahmen man mir mitgeteilt hat, dass das Produkt aktuell nicht mehr auf Lager wäre und man daher nachproduzieren müsse. Ich solle mich daher auf bis zu eine Woche Verzögerung einstellen, was für mich kein Problem war. Als die Bestellung dann nach 10 Tagen noch immer nicht hier war, ja scheinbar noch nicht mal versendet worden war (hatte bis dato zumindest noch keinen Tracking-Code erhalten), wendete ich mich an den Kundendienst und stornierte meine Bestellung, was prompt erfolgte. Zwei Wochen später – ich hatte mich zwischenzeitlich dann doch nochmal anderswo umgeschaut, liebäugelte gar mit einem Remus, versuchte ich es erneut. Und dieses Mal hatte ich Glück: Drei Tage nach der Bestellung wurde der „ATH Duplex Hochleistungs-Endschalldämpfer“ schließlich von DHL geliefert.
Anfang Juli folgte, wie an dieser Stelle angekündigt, nun also der Austausch des Mazda-3-Sport-Auspuff gegen den brandneuen ATH-Endschalldämpfer. Darüber, sowie über das eigentliche Produkt, seine Qualität und – ganz wichtig – der gebotene Sound, möchte ich in diesem Artikel berichten.
Disclaimer: Die nachfolgende Montage-Anleitung sowie die darin gegebenen Tipps basieren auf eigenen Erfahrungen und wurden nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Befolgung ausdrücklich auf eigene Gefahr; ich übernehme keine Haftung für eventuelle Schäden! Die Review bezieht sich auf den „ATH Duplex Hochleistungs-Endschalldämpfer“ für Mazda 3 Benziner-Modelle.
Montage
1. Alten Endschalldämpfer demontieren
Damit der neue „ATH Duplex Hochleistungs-Endschalldämpfer“ montiert werden kann, muss – logischerweise – die alte Anlage zuerst einmal demontiert werden. Dazu den Wagen auf zwei geeignete Kfz-Montage-Rampen fahren oder eine geeignete Kfz-Hebebühne stellen. Der ESD wird von insgesamt vier Auspuffgummis unter dem Wagen gehalten und ist mit zwei dicken Schrauben am Mittelrohr befestigt. Sollten die Schrauben stark von Rost befallen sein und ein leichtes Lösen aufgrund dessen nicht mehr möglich sein, empfiehlt sich der Einsatz von reichlich Rostlöser.
2. ESD & Endrohre zusammensetzen
Nun setzt man den neuen ESD mit den beiden der Lieferung beiliegenden Endrohren provisorisch zusammen und fixiert das Ganze mit den ebenfalls beiliegenden Schraubschellen bis auf Weiteres leicht, so dass sie nach dem Einbau des Endschalldämpfers bei Bedarf noch nachjustiert werden können.
3. ESD einhängen, ausrichten & festziehen
Im dritten Arbeitsschritt wird der ATH-ESD mit idealerweise neuen Aufpuffgummis eingehangen, am Mittelrohr verschraubt und letztlich perfekt ausgerichtet. Dabei ist darauf zu achten, dass ausreichend Abstand zwischen den beiden großformatigen neuen Endrohren und der Heckschürze gegeben ist, so dass diese aufgrund der dort vorherrschenden hohen Temperaturen mit der Zeit keinen Schaden nimmt. Durch leichtes Rütteln am ESD kann gecheckt werden, ob er frei hängt und auch bei größeren Belastungen und Einwirkungen nirgendwo anstößt. Nun sämtliche Schrauben, Bolzen und Klemmscheiben ausreichend festziehen, dabei von vorne nach hinten vorgehen, um ein Verdrehen der Anlage zu vermeiden.
Der Hersteller weist in seiner Anleitung darauf hin, dass ein einmal in Betrieb genommenes und/oder verändertes Bauteil von einem Umtausch ausgeschlossen ist. Dies beachten, bevor zu Schritt 4 übergegangen wird!
4. Anlage auf Dichtheit überprüfen
Wurde der „ATH Duplex Hochleistungs-Endschalldämpfer“ montiert, muss diese Anlage auf Dichtheit überprüft werden. Nur wenn diese zu einhundert Prozent gegeben ist, darf sie im Straßenverkehr legal betrieben werden! Dazu den Motor starten und sämtliche Verbindungen sowie den ESD selbst (Schweißnähte, Schellen etc) gewissenhaft kontrollieren. Tipp: Sprüht man ESD und Verbindungen mit reichlich Wasser ein, werden herausströmende Abgase besser sichtbar.
Der Hersteller legt nahe, „alle Befestigungen nach kurzer Betriebsdauer nochmals nachzuziehen“. Weiters wird empfohlen, „die Schalldämpferanlage zwischen den Verbindungen trotz Schellen mit einem Schweißpunkt zu sichern, um ein Verdrehen bzw. Ausdehnen bei Inbetriebnahme zu vermeiden“.
5. Fertig!
Für alle vier Arbeitsschritte einzuplanender Zeitaufwand: ca. 45 Minuten.
An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Montage eines Endschalldämpfers stets von ausgebildetem Fachpersonal erledigt werden sollten! Das bloße Veröffentlichen einer DIY-Montageanleitung ist ausdrücklich keine Empfehlung meinerseits, einen solchen Einbau in Eigenregie durchzuführen, sondern dient ausschließlich informativen Zwecken!
Review
Lieferung
Der „ATH Duplex Hochleistungs-Endschalldämpfer“ für Mazda 3 wurde in einem nicht-gebrandeten Karton geliefert, dessen Inhalt es auf ein Gesamtgewicht von gut und gerne 20 Kilo gebracht hat. ESD und Endrohre wurden ausreichend mit Luftpolsterfolie umwickelt, so dass sie während dem Transport, welcher wie erwähnt mit DHL erfolgte, keinen Schaden genommen haben. Darüber hinaus wurden noch zwei Schraubschellen, eine Montageanleitung sowie last but not least eine EG-Betriebserlaubnis mit ins Paket gelegt. Letztere ermöglicht einen legalen Betrieb im Straßenverkehr – und erspart eine TÜV-Vorführung. Einfach die Betriebserlaubnis ins Handschuhfach legen und gut ist.
P.S: Der kleine Sticker-Fan in mir findet es schade, dass ATH-Hinsberger nicht, wie manch anderer Hersteller, den ein oder anderen Logo-Aufkleber oder sonst ein Goodie beigelegt hat. Naja. 😉
Produkt-Qualität
Laut ATH, wird jeder Endschalldämpfer von Hand hergestellt. Und ja, ich meine, eben dies sieht man dem Produkt auch an, wenn es ausgepackt auf dem Werkstattboden liegt. Die Optik ist des aus V2A-Edelstahl gefertigten ESDs ist nicht perfekt (siehe Fotos); wer genau hinschaut, findet durchaus einige kleine Macken auf der Oberfläche. Aber bitte nicht vergessen: Es handelt sich hier um ein Tuning-Teil, das größtenteils im nicht einsehbaren Bereich unter dem Wagen hängt, und nicht etwa um ein optisch i.d.R. perfektes Apple-Produkt! Außerdem dürfte er sich mit den Jahren noch viele weitere kleine wie große Macken einfangen, das bleibt überhaupt nicht aus, nur wenige Zentimeter über dem Asphalt.
Zum Vergleich: So schauen die Serien-Blenden des Mazda 3 aus. Irgendwie mickrig und nicht sonderlich harmonierend mit der eher bullig anmutenden Heckpartie.
Von Anfang an zugesagt haben mir die beiden wuchtigen Endrohren, es war gewissermaßen Liebe auf den ersten Blick: Diese wurden doppelwandig gearbeitet, auf Hochglanz poliert und am oberen Ende jeweils mit einem kleinen eingeätzten (?) ATH-Logo versehen. Vergleichen mit den Standard-Sport-Endrohren des Mazda 3, schauen die ATH-Teile immens viel stimmiger aus – ohne dabei ins Prollige abzudriften, was mir wichtig war. Nähert man sich dem Wagen von hinten, macht das Heck nun einen so viel „runderen“ Eindruck. Die 10cm an Durchmesser sind allerdings auch das äußere Ende der Fahnenstange, die beim M3 noch gut aussehen. Auch sagt es mir zu, dass die Endrohre rund und zum Ende hin leicht abgeschrägt gearbeitet sind. Ich habe die Blenden so positioniert, dass sie nicht ganz plan mit der Schürze abschließen, sondern stattdessen (im Rahmen des Erlaubten) nach hinten leicht überstehen, so dass die edlen Teile auch von der Seite besser ins Auge fallen. Wie eingangs erwähnt, stand ich zwischenzeitlich mal einen Klick auf den „Bestellung abschicken“-Button davor mir den Remus-ESD zu ordern. Was mich an dem am meisten gestört hat, waren die oval gearbeiteten Endrohre, die meiner Meinung nach nicht wirklich zur restlichen Optik der Heckschürze des Mazda 3 passen wollen. Den ATH-ESD hingegen finde ich in jeder Hinsicht ziemlich perfekt. Aber wie heißt es so schön: „Geschmäcker sind verschieden.“
Eine kurze Anmerkung zu den Schweißnähten: Ich war, zugegeben, erst etwas erschrocken ob deren Anmutung (siehe Foto). Dann wurde mir von einem Bekannten erklärt, dass es sich bei der unsauberen dicken Wulst schlicht und ergreifend um eine zweite zusätzliche Schweißnaht über der eigentlichen handeln dürfte. Quasi als Sicherung, damit sie auch nach Jahren und hoher Beanspruchung nicht reißen. – Wenn dem tatsächlich so ist: top! Wenn nicht, lege ich besser schon mal das Schweißgerät raus… 😀
Sound*
Die tolle Optik der Endrohre ist das eine. Doch einen „Hochleistungs-Endschalldämpfer“ wie den bestellten von ATH-Hinsberger holt man sich weniger wegen seines Ziereffekts ins Haus, bzw. unters Auto, denn den könnte man auch günstiger mit zwei angeschraubten Edelstahl-Auspuffblenden erzielen, die man sich irgendwo auf eBay organisiert. Nein, der primäre Anschaffungsgrund war und ist in meinem Fall der veränderte Motorensound. Ein Sport-ESD, ganz egal von welcher Marke, klingt grundsätzlich kerniger, sonorer, ganz einfach besser (zumindest für all jene, die nicht gerade auf vor sich hin surrende Stromer stehen) – und ist somit eine weitere perfekte Aufwertung für meine kleine, schnittige Japanerin.
Schon beim Starten des Motors fällt sofort das deutlich „brummigere“ Laufgeräusch auf, das sich beim leichten Gasgeben noch weiter intensiviert. Während der normalen Fahrt innerorts macht der M3 nun soundtechnisch hörbar mehr her. Insbesondere warmgefahren und zwischen 2.000 und 4.000 Umdrehungen ist das tiefe kernig-sonore Brummen ein echtes Träumchen, auf das ich nicht mehr verzichten möchte! Der Mazda 3 wirkt aufgrund dessen nun (noch) dynamischer, sportlicher – kein Vergleich zum Standard-ESD, der ab Werk unter dem Wagen hängt, – und überdies meilenweit entfernt vom Sebring-ESD aus dem Mazda-Katalog, der zwar einiges kostet, jedoch eher schwachbrüstig unterwegs ist und deutlich weniger Sound bringt, wie ich finde. Ich schreibe das, ohne zu übertreiben: Der ATH-ESD spielt in einer eigenen Liga und ich bin froh, mich für ihn entschieden zu haben! Ich habe irgendwo mal gelesen, dass ATH bei der Fertigung seiner Endschalldämpfern mit Bastuck zusammenarbeiten soll. Keine Ahnung ob das nach wie vor so ist. Würde jedenfalls einiges erklären, da die allgemein hin für einen ziemlich superben Klang ihrer Komponenten und Anlagen bekannt sind.
Ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass da noch mehr geht. Etwa in Form einer Komplettanlage. Eine solche brauche ich jedoch nicht, um mit dem Wagen auch soundtechnisch Spaß haben zu können. Wobei man ja niemals nie sagen soll. Von daher… vielleicht ja irgendwann mal. Jedoch sage ich mir immer, dass der Sound auch zum Wagen passen muss. Die jetzige Situation empfinde ich als ziemlich optimal. Ich würde gar nicht wollen, dass der Mazda 3 mit seinem Vierzylinder-Motor wie ein hochgezüchteter Mustang-V8 klingt, denn das wäre lächerlich.
Zum Abschluss noch kurz ein paar Sätze zur Soundkulisse im Fahrzeug-Innenraum: Ja, während der Fahrt macht sich definitiv bemerkbar, dass nicht mehr der Serien-ESD montiert ist. Allerdings hält sich das für viele Ohren recht unangenehme Drönen in Grenzen. Mich persönlich stört der leicht angestiegene Geräuschpegel nicht, – ganz im Gegenteil!
Fazit
Wird erst nach dem Einbrennen des ESDs gezogen.
Nach mittlerweile gut und gerne 2.500+ gefahrenen Kilometern kann ich sagen: Ich bin mit dem „Duplex Hochleistungs-Endschalldämpfer“ von ATH-Hinsberger sehr zufrieden! Das Teil ist qualitativ hochwertig verarbeitet, schaut zusammen mit seinen wuchtigen Endrohrblenden sehr gut aus, hat sich hier bei uns in der Gegend zu einem echten optischen Highlight entwickelt, und wertet den Mazda 3 soundtechnisch definitiv auf und unterstreicht seine Sportlichkeit. Der vom ESD erzeugte sonor-kernige Klang – der wohlgemerkt nie ins Prollige abdriftet, sondern stets geschmackvoll bleibt – ist ein echter Hinhörer und pusht den sowieso schon hohen Fahrspaß des M3 in noch höhere Sphären, da der Wagen einfach „runder“ wirkt. Man merkt einfach, dass es sich um ein hochwertiges, optimal auf den Wagen zugeschnittenes Tuning-Teil eines Tuning-Spezialisten mit Mazda-Know-How handelt.
Wer einen neuen Endschalldämpfer für seinen Mazda 3 BM oder BN sucht, und nicht gleich eine Komplettanlage montieren lassen will, ist mit dem ATH-Produkt auf jeden Fall gut beraten.
* Ursprünglich bewertet wurde Sound nach etwa 150 gefahrenen Kilometern, die seit der Montage der Anlage zurückgelegt wurden. Herstellerangaben zufolge, beträgt die Einfahrstrecke für den „ATH Duplex Hochleistungs-Endschalldämpfer für Mazda 3“ zirka 1.000 Kilometer. Erst dann entfaltet er seinen vollen Klang. Nach dem Einbrennen des ESDs werde ich die Review entsprechend ergänzen.