Vor ein paar Jahre noch hätte ich nicht gedacht, dass ich die folgenden Sätze einmal zu virtuellem Papier bringen würde, aber: Dafür, dass ich das Thema „Smart Home“ einst noch tendenziell doof fand und all jene, die sich ihr Zimmerlicht von Amazon Alexa (oder Google Home) anschalten lassen, für faule Säcke und Säckinnen hielt, haben wir in den letzten 12 Monaten unsere vier Wände ganz schön aufgeschlaut.
Neben den üblichen Verdächtigen aka Alexa Shows, Spots und Dots, die nun überall im ganzen Haus verteilt sind, diversen smarten Schaltern, Kontaktsensoren, Bewegungsmeldern und LED-Glühbirnen, haben wir zuletzt auch in signifikant ins Ring Eco-System investiert und uns neben einer ziemlich coolen Ring Doorbell auch „Ring Stick Up Cams“ für Terrasse und Garten gegönnt. Wir wohnen zwar nicht unbedingt in einer Gegend in der oft eingebrochen wird, jedoch finde ich, zu wissen, was nach Einbruch der Nacht im Garten und der Terrassentüre so vor sich geht, ist nie verkehrt. Zudem hat eine solche Überwachungskamera im Ernstfall auch eine abschreckende Wirkung: Wer versucht schon einzubrechen, wenn er dabei gefilmt wird?
Im Rahmen dieser Review möchte ich explizit auf das „Ring Solarpanel (2. Generation)“ eingehen, das unsere beiden Cams mit frischer Energie versorgt, ein paar Tipps zur Installation und der perfekten Ausrichtung geben, und Interessenten sowie allen, die das kleine Solarpanel bereits nutzen, zudem ein ultrapraktische Gadget empfehlen, welches die Installation sogar komplett bohrerfrei ermöglicht.
Review
Das „Ring Solarpanel (2nd Gen.)“ wird in einem Ring-gebrandeten Umkarton verpackt geliefert. In diesem befinden sich neben dem eigentlichen Solar-Panel zudem noch ein Befestigungsarm zur Befestigung des Panels an der Hausfassade, sämtliche für die Installation benötigten Materialien, ein 15cm kurzes Adapterkabel mit Klinkenstecker am einen und USB-C Anschluss (f) am anderen Ende, sowie eine ausführliche Montageanleitung.
Das mit Maßen von 20,5cm x 16,9cm x 1,2cm kompakt dimensionierte Solarpanel von Ring gibt’s in zwei farblichen Ausführungen. Zum einen in weisser Optik, was sich beispielsweise gut für die Installation an einer weissen Fassade oder auch an roten Ziegelwänden eignet, zum anderen in schwarzer Farbgebung (eigentlich handelt es sich eher um ein sehr dunkles Anthrazit), die sich insbesondere für in gedeckteren Farben gestrichene Wände eignet. Egal für welche Ausführung man sich letzten Endes entscheidet: Das „Ring Solarpanel“ nennt ein zwei Meter langes USB-C Kabel sein Eigen, mit dessen Hilfe das Panel mit der Ring Stick Up Cam verbunden wird, um die mittels Sonneneinstrahlung produzierte Energie in Richtung Akku senden zu können.
Die Installation des „Ring Solarpanels (2nd Gen.)“ gestaltet sich indes relativ simpel: Zuerst muss der kleine Befestigungsarm an die Rückseite des Solar-Panels aufgesteckt werden. Nachdem er gut hörbar eingerastet und somit sicher arretiert ist, verbindet man das mitgelieferte kurze Adapterkabel mit der Cam. Dazu muss an deren Rückseite ein kleiner Gummi-Pfropfen entfernt werden, wodurch ein Hohlstecker-Anschluss freigelegt wird, – hier gehört das Adapterkabel eingesteckt! Nun gilt es, einen optimalen Platz an der Hausfassade ausfindig zu machen, der sich für die Installation des „Ring Solarpanels“ eignet und dieses mit genügend Sonnenlicht versorgt. Die nachfolgenden Punkte sollten bei der Auswahl des Platzes auf jeden Fall beachtet werden:
- das Solarpanel sollte gen Süden ausgerichtet werden
- das Solarpanel per Befestigungsarm auf ~45 Grad zum Himmel ausrichten
- das Solarpanel sollte täglich min. 3 Stunden direkte Sonneneinstrahlung abbekommen (Wichtig: Unbedingt auch im Tagesverlauf wandernde Schatten durch Hauswände, Dächer, Bäume, etc. beachten!)
- der Platz sollte auch nach erfolgreicher Installation noch gut erreichbar sein (z.B. per Leiter), da die Oberfläche des Panels von Zeit zu Zeit von Staub, Dreck und Verschmutzungen wie Vogelkot gereinigt werden muss
Wurde ein geeigneter Platz an der Fassade ausfindig gemacht, müssen zwei Löcher für die Dübel gebohrt werden, und das Solar-Panel von Ring kann an seinem künftigen Bestimmungsort aufgehangen werden. Abschließend noch das zwei Meter lange Verbindungskabel ordentlich zusammenstauchen und zur Cam führen, wo es schließlich in den USB-C Anschluss des Adapterkabels eingesteckt wird. – Geschafft!
Öffnet man nun die auf dem Smartphone und/oder Tablet installierte Ring-App und navigiert zu jener „Ring Stick Up Cam“, an die das Solarpanel soeben angeschlossen wurde, sollte der Screen in etwa wie folgt ausschauen:
Auf der Übersichtsseite der Stick Up Cam haben sich durch den Anschluss des „Ring Solarpanels“ zwei Details verändert: Zum einen befindet sich unmittelbar über der kleinen grünen Ladestandanzeige des Akkus nun eine aufgehende Sonne, wodurch ein erfolgreich angeschlossenes Solarpanel signalisiert wird, zum anderen ist unter „Gerätestatus“ -> „Leistung“ der neue Eintrag „Solar-Status“ aufgetaucht. Auf dem oben eingebetteten Screenshot ist der in die „Ring Stick Up Cam“ eingelegte Akku bereits voll aufgeladen; würde er gerade aufgeladen werden, erschiene innerhalb des grünen Ladebalkens noch ein kleines Blitz-Symbol, wodurch ein aktiver Ladevorgang signalisiert wird.
Kommen wir nun zur Frage aller Fragen, die nicht wenigen Interessenten auf der Seele liegen dürfte: Ersetzt das „Ring Solarpanel (2nd Gen.)“ einen regelmäßigen Akkutausch? – Die Antwort lautet: Jain. Warum jain? Nun, das rezensierte Solarpanel von Ring verfügt bei korrekter Platzierung und Ausrichtung zweifelsohne über genügend Power, um den Amazon-Standard-Akku einer Ring-Sicherheitskamera für den Außenbereich binnen weniger Stunden wieder komplett aufzuladen, bzw. dessen Ladestand überhaupt nicht erst in einen kritischen Bereich sinken zu lassen. Das alles wohlgemerkt im Sommer, soll heißen: bei ausreichend direkter Sonneneinstrahlung. Hersteller Ring nennt hier 2-3 Stunden täglich als optimal für das Aufladen des internen Geräteakkus. In den dunklen Monaten des Jahres, im Spätherbst und Winter sieht die Sache schon ein wenig anders aus: Die Tage sind bekanntlich kürzer, die Sonnenstunden rar oder Sol lässt sich bei bedecktem Himmel gar nicht erst blicken. Dies wirkt sich dann natürlich nicht gerade positiv auf die Ladeleistung des „Ring Solarpanels“ aus, denn: Sobald keine direkte Sonneneinstrahlung auf die Solarzellen trifft, kann logischerweise auch keine Energie erzeugt werden!
In der ein oder anderen Review, die online und sogar direkt auf Amazon zu finden ist, wird übrigens fälschlicherweise behauptet, das Solarpanel würde den Akku dauerhaft bei 100 Prozent halten. Das ist nicht korrekt! Wie unter anderem auf der Produkt-Supportseite nachgelesen werden kann, muss der Ladestand erst unter 90 Prozent fallen, damit mit dem Energietransfer vom internen Akku des Solarpanels auf den Akku der Cam begonnen wird. Es ist vollkommen normal, dass der Ladestand des Akkus selbst mit angeschlossenem Panel und unbarmherzig knallender Sommersonne mit der Zeit sinkt – etwa auf 99, 97, 93, 92 Prozent -, um dann, sobald die magische Schwelle von 90 Prozent unterschritten wurde, in einem Rutsch wieder bis auf 100 Prozent aufgeladen zu werden. Das Gerät ist in diesem Fall weder falsch montiert, noch defekt, wie manch ein Rezensent meint; solange in der App unter „Solar-Status“ der Hinweis „Verbunden“ steht (siehe Screenshot), ist alles in Ordnung.
Übrigens: Wie zuvor bereits erwähnt, können auch die unvermeidlichen Verschmutzungen auf der tiefschwarzen Oberfläche des Solarpanels zu einer Minderleistung führen. Über die Zeit sammeln sich dort Staub, Dreck und unter Umständen auch Verschmutzungen wie Vogelkot an, wodurch die Oberfläche der Solarzellen mit der Zeit weniger durchlässig werden lässt und somit die Effizienz des Panels verringert. Alle paar Monate oder aber nach außergewöhnlichen Wetterereignissen, wie beispielsweise dem auch Deutschland, Österreich und die Schweiz heimsuchenden Saharastaub-Wetterphänomen, wäre es also nicht verkehrt, wenn man sich ein weiches sauberes Mikrofasertuch schnappt und mit etwas warmem Wasser das Solarpanel reinigt und Verschmutzungen entfernt. Wer im verschneiten Winter nicht gänzlich auf das Panel als Ladehilfe für den Akku verzichten will, sollte zudem aufliegenden Schnee entfernen.
Abschließend noch eine Empfehlung für alle, die ihr „Ring Solar-Panel“ nicht an der Hausfassade oder einer anderen Mauer montieren wollen, sondern stattdessen beispielsweise am Fallrohr der Regenrinne, an einer Fahnenstange oder einem Pfeiler des Wintergartens – und zwar ganz ohne Bohren:
Fazit
Bei uns ist das „Ring Solarpanel (2nd Gen.)“ nun schon einige Monate im Einsatz und ganz ehrlich: Wir wollen es nicht mehr missen! Die Montage war kinderleicht und binnen weniger Minuten erledigt, die danach folgende Einrichtung des Panels lief dank Plug’n’Play-Funktionalität quasi von selbst ab. Obwohl eine rund um die Uhr aktive Bewegungserkennung samt hoher Überwachungsfrequenz bekanntlich eher negativ auf die Akkulaufzeit durchschlagen, hält das kleine Solarpanel den Ladestand der Cam in den sonnigen Monaten den Jahres zuverlässig im grünen Bereich: Sobald der Akkuladestand die magische Grenze von 90 Prozent unterschreitet, lädt das Solarpanel diesen wieder vollständig auf – und auch wirklich erst dann! Für den Akku ist das schonender, zumal ein durchgehend überladener Akku schnell an Ladekapazität einbüßt!
Das „Ring Solarpanel“ ist eine sinnige Ergänzung für die „Stick Up Cam“ desselben Herstellers – top!